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Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

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174 Quadratische Zahlkörper 5.4<br />

Hier braucht nicht erklärt zu werden, wann man von einer Maximalordnung mit<br />

eindeutiger Faktorzerlegung spricht, weil nur ein sehr kleiner Teil aller Maximalordnungen<br />

diese Eigenschaft hat. Deshalb war es ein “Meilenstein” der <strong>Zahlentheorie</strong>,<br />

als Kummer um 1850 einen Weg zur Herstellung einer eindeutigen Zerlegung<br />

fand, indem er zunächst bemerkte, dass nicht assoziierte irreduzible Zahlen<br />

einer Maximalordnung R d,1 einen größten gemeinsamen Teiler haben können, der<br />

nicht zu Q (√ d ) gehört. Er nannte diese Teiler “ideale Zahlen” <strong>und</strong> konnte 1856<br />

zeigen, dass sich mit ihrer Hilfe alle Elemente von ̂R d,1 <strong>und</strong> allgemeiner alle entsprechenden<br />

Elemente aus algebraischen Zahlkörpern 6 eindeutig zerlegen lassen.<br />

Dedekind gelang es 1871, eine dazu äquivalente Erweiterung mit Hilfe derjenigen<br />

Teilmengen von R d,1 zu konstruieren, die aus allen durch eine gegebenen ideale<br />

Zahl teilbaren Elementen bestehen. Diese Strukturen, die - wie in der folgenden<br />

Definition - unabhängig von idealen Zahlen eingeführt werden können, benötigen<br />

wir auch für die Herstellung des Zusammenhangs mit quadratischen Formen.<br />

Definition des Ideals, des Hauptideals <strong>und</strong> des Primideals<br />

Ist (R, +, ·, 0, 1, −) ein Ring <strong>und</strong> a eine nicht leere Teilmenge von R, so heißt<br />

a Ideal von R, wenn gilt:<br />

a) a + b ∈ a <strong>und</strong> −c ∈ a für alle a, b, c ∈ a,<br />

b) ra ∈ a für alle r ∈ R <strong>und</strong> jedes a ∈ a.<br />

Ein Ideal a heißt Hauptideal von R, wenn es ein a ∈ R gibt, sodass a =<br />

{ar ; r ∈ R} gilt. Man schreibt dann (a) anstelle von a <strong>und</strong> entnimmt den<br />

zugehörigen Ring aus dem Kontext.<br />

Ein Ideal p heißt Primideal von R, wenn p ≠ R ist <strong>und</strong> wenn ab /∈ p für alle<br />

a, b ∈ R \ p gilt.<br />

Jeder Ring R enthält die “trivialen” Ideale (0) <strong>und</strong> (1) = R. Sind a, b Ideale von<br />

R, so lässt sich durch<br />

{<br />

a b : = x ∈ R ; Es gibt n ∈ N 1 , a i ∈ a, b i ∈ b, i = 1, . . . , n, mit x =<br />

n∑<br />

}<br />

a i b i<br />

eine Multiplikation von Idealen definieren, die wieder ein Ideal ergibt <strong>und</strong> bei der<br />

6 Ein Q enthaltender Körper K heißt algebraischer Zahlkörper, wenn jedes Element von K<br />

Nullstelle eines nicht identisch verschwindenden Polynoms mit rationalen Koeffizienten ist <strong>und</strong><br />

wenn K als Vektorraum über Q eine endliche Dimension hat.<br />

i=1

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