02.01.2015 Aufrufe

Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

164 Quadratische Zahlkörper 5.4<br />

Bezeichnungen der Konjugation, Spur, Norm <strong>und</strong> Diskriminante<br />

Die Abbildung ς : Q (√ d ) → Q (√ d ) , 4 x+y √ d ↦→ x−y √ d heißt Konjugation.<br />

Damit lassen sich die Abbildungen S : Q (√ d ) → Q, η ↦→ η + ς(η) <strong>und</strong><br />

N : Q (√ d ) → Q, η ↦→ η ς(η) definieren, die Spur beziehungsweise Norm<br />

genannt werden.<br />

{ d, wenn d ≡ 1 (mod 4),<br />

Zu der Diskriminante D : =<br />

gehört die Parität<br />

4d, wenn d ≡ 2, 3 (mod 4),<br />

α = mod(D, 4) ∈ A 2 (siehe Seite 152 <strong>und</strong> Seite 159).<br />

Ganz-algebraische Zahlen<br />

Der nächste gr<strong>und</strong>legende Begriff verallgemeinert die ganzen Zahlen aus Q. Ähnlich<br />

wie die rationalen Zahlen <strong>und</strong> die ganzen Zahlen Lösungen von Gleichungen<br />

ax + b = 0 beziehungsweise x + c = 0 mit a, b, c ∈ Z sind, lassen sich<br />

die “ganz-algebraischen” Zahlen in Q (√ d ) \ Z als Lösungen von Gleichungen<br />

x 2 +ex+f = 0 mit e, f ∈ Z definieren, während alle übrigen nicht rationalen Elemente<br />

jeweils einer quadratischen Gleichung mit teilerfremden ganzen Koeffizienten<br />

<strong>und</strong> mit einem von ±1 verschiedenen ganzen Quadratkoeffizienten genügen.<br />

Da mit η ∈ Q (√ d ) auch ς(η) die Ganzheitseigenschaft haben soll, können S(η)<br />

<strong>und</strong> N(η) anstelle von e <strong>und</strong> f verwendet werden.<br />

Definition der ganz-algebraischen Zahlen in Q (√ d )<br />

Eine Zahl η ∈ Q (√ d ) heißt ganz-algebraisch, wenn S(η) ∈ Z <strong>und</strong> N(η) ∈ Z<br />

gilt.<br />

Obwohl Gauß in einer 1832 veröffentlichten Arbeit über biquadratische Reste die<br />

“ganzen complexen Zahlen” in Q ( √ −1 ) untersuchte <strong>und</strong> die Bedeutung dieser<br />

“Erweiterung des Feldes der Arithmetik” unterstrich, haben die beiden großen<br />

Zahlentheoretiker der nachfolgenden Generation, Dirichlet (ab 1840) <strong>und</strong> E.<br />

E. Kummer 5 (1847), die “algebraische <strong>Zahlentheorie</strong>” nur am Rande weitergeführt.<br />

Zu ihrer vollen Blüte wurde sie erst durch Kronecker (1858/1881)<br />

<strong>und</strong> Dedekind (1878) entwickelt.<br />

4 Der griechische Buchstabe ς heißt auch “Sigma”.<br />

5 Ernst Eduard Kummer (1810-1893) wirkte in Breslau <strong>und</strong> Berlin.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!