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Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

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5.2 Darstellung als Summe von Quadraten 141<br />

5.2 Darstellung als Summe von Quadraten<br />

∑<br />

Für k ∈ N 2 sei Q k : =<br />

{n ∈ N 1 ; Es gibt (x 1 , . . . , x k ) ∈ Z k mit n = k<br />

x 2 i<br />

i=1<br />

Die drei Sätze dieses Abschnitts sind Beispiele für “kollektives <strong>Problemlösen</strong>”,<br />

weil der jeweilige Beweis erst einige Zeit nach der Formulierung des Satzes von<br />

einem anderen <strong>Mathematik</strong>er gef<strong>und</strong>en wurde. Den folgenden Satz hat Fermat<br />

verbreitet; einen vollständigen Beweis konnte aber erst Euler veröffentlichen.<br />

}<br />

.<br />

Zweiquadratesatz (Euler, 1749)<br />

Es gilt Q 2 = {n ∈ N 1 ; 2 | ν p (n) für alle p ∈ P mit p ≡ 3 (mod 4)} .<br />

Beweis (fünf Teile: i), ii) direkt, iii) indirekt, iv) vollständige Induktion, v)<br />

indirekt, h1):<br />

i) Die für alle x 1 , x 2 , y 1 , y 2 ∈ Z gültige Identität<br />

( ) ( )<br />

x<br />

2<br />

1 + x 2 2 y<br />

2<br />

1 + y2<br />

2 = (x1 y 1 + x 2 y 2 ) 2 + (x 1 y 2 − x 2 y 1 ) 2 ,<br />

die schon Diophant bekannt war, erlaubt es uns, den allgemeinen Fall auf die<br />

Darstellbarkeit von Primzahlen p mit p = 2 oder p ≡ 1 ( mod 4) zurückzuführen.<br />

Nach dem Ausmultiplizieren der Klammern stehen auf beiden Seiten der Gleichung<br />

dieselben Quadratprodukte, während sich die beiden gemischten Glieder<br />

der rechten Seite wegheben.<br />

ii) In einem vorbereitenden Schritt zeigen wir, dass es zu jedem p ∈ P mit<br />

p ≡ 1 (mod 4) ein µ ∈ I p−1 <strong>und</strong> ein x ∈ Z gibt, sodass µ p = x 2 + 1 2 gilt.<br />

Der zweite Teil des Wilsonschen Fakultätensatzes (Seite 102) lässt sich im Falle<br />

(((<br />

p ≡ 1 (mod 4) in der Form p p−1<br />

) ) 2<br />

∣<br />

2 ! + 1 2)<br />

( schreiben. Ist x der absolut<br />

)<br />

p−1<br />

kleinste Rest von<br />

2 ! modulo p, so gilt p | (x 2 + 1 2 ) <strong>und</strong> |x| < p . Damit gibt<br />

2<br />

es ein µ ∈ N 1 mit x 2 + 1 2 = µ p <strong>und</strong> µ p < ( p<br />

2) 2<br />

+ 1 < p 2 , woraus µ < p folgt.<br />

Wegen 2 = 1 2 + 1 2 liegt für p = 2 schon eine Darstellung mit µ = 1 vor.<br />

iii) Für Primzahlen p mit p ≡ 1 (mod 4) sei V p : = {µ ∈ N 1 ; Es gibt x 1 , x 2 ∈<br />

N mit µ p = x 2 1 + x 2 2} . Wir setzen m = m(p) : = min V p <strong>und</strong> zeigen, dass die<br />

Annahme m > 1 zu einem Widerspruch führt. Damit wenden wir eine Variante

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