Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...
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6.2 Heuristikbücher 187<br />
raten <strong>und</strong> wissenschaftliche Methode” geht von einer These aus - nämlich, dass<br />
der mathematische Unterricht “die Schüler soweit wie möglich mit allen Aspekten<br />
mathematischer Tätigkeit bekannt machen” sollte. An einer Reihe von Beispielen,<br />
die “Pionieraufgaben” genannt werden, zeigt Pólya, “dass ein guter Lehrer<br />
selbst einer Durchschnittsklasse etwas vermitteln kann, was an das Erlebnis<br />
selbständiger Forschung grenzt”, wenn er geeignete Aufgaben in angemessener<br />
Weise stellt.<br />
Die Kunst des Sehens in der <strong>Mathematik</strong><br />
In diesem 91-seitigen Büchlein von Bruno de Finetti [7], das wie [17] primär<br />
für SchülerInnen geschrieben ist, geht es im Wesentlichen um die mathematische<br />
Behandlung von “natürlichen” Problemen, <strong>und</strong> nur am Rande spielen Strategien<br />
zum Lösen von (gestellten) Aufgaben eine Rolle. In den ersten acht Kapiteln<br />
stehen allgemeine Einstellungen <strong>und</strong> Verhaltensweisen bei der Verwendung von<br />
<strong>Mathematik</strong> im Mittelpunkt. Die übrigen zehn Kapitel sind jeweils einem Aspekt<br />
oder Teilgebiet der <strong>Mathematik</strong> gewidmet.<br />
Das erste Kapitel mit dem Titel “Nachdenken, um ein Resultat zu erreichen”<br />
enthält drei aus verschiedenen Zeitaltern stammende Beispiele, mit denen gezeigt<br />
wird, wie sich durch Nachdenken interessante <strong>und</strong> lohnende Ergebnisse gewinnen<br />
lassen, wenn man von konkreten Problemen ausgeht <strong>und</strong> versucht, “jedes einzelne<br />
Problem auf solche Art zu ≪sehen≫, dass man mit Verstand jede nützliche<br />
Einzelheit auswertet”. In den nächsten beiden Kapiteln wird ausgehend von drei<br />
Beispielen erläutert, welche Vorteile sich ergeben, wenn man einerseits Probleme<br />
nicht nur löst, sondern aus der Lösung auch Lehren zieht, <strong>und</strong> andererseits, wenn<br />
Plausibilitätsbetrachtungen <strong>und</strong> “Rechenarbeit” nicht ausgeklammert werden.<br />
Mit einem Hinweis auf die Heuristikbücher von Pólya bringt das vierte Kapitel<br />
eine vorwortartige Abgrenzung: Nach der Analyse von häufigen Schwierigkeiten<br />
soll “ein intelligentes Training in der Kunst, Probleme zu sehen” angeleitet werden.<br />
Das anschließende Kapitel heißt zwar “Die Kunst, das Leichte zu erkennen”;<br />
es geht aber vor allem um drei Gründe für “scheinbare Schwierigkeiten”. Erstens<br />
betrachten viele Anfänger eine Aufgabe als ein einheitliches Ganzes <strong>und</strong> glauben,<br />
dass es für die Lösung eine feste Regel geben müsse. Die zweite Schwierigkeit<br />
beruht auf der Annahme, “<strong>Mathematik</strong> können bedeute, dass man sofort bis