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Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

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5.3 Binäre quadratische Formen <strong>und</strong> die Klassengruppe 159<br />

endliche abelsche Gruppe bilden, die Klassengruppe zur Diskriminante D genannt<br />

wird. Wie auf Seite 97 erwähnt wurde, war zur Zeit von Gauß der Begriff der<br />

Gruppe noch nicht bekannt. Das folgende zusammenfassende Theorem bereitet<br />

zugleich den Übergang zu der neueren Theorie der “quadratischen Zahlkörper”<br />

im nächsten Abschnitt vor, wo auch die Skizze eines “modernen” Beweises des<br />

Theorems zu finden ist. Da dieser Teil nur ein Ausblick sein soll, beschränken wir<br />

uns auf primitive, positiv-definite Formen.<br />

Theorem über die Klassengruppe<br />

Es seien f 1 = : (a 1 , b 1 , c 1 ) <strong>und</strong> f 2 = : (a 2 , b 2 , c 2 ) primitive, positiv-definite<br />

Formen mit der Diskriminante D. Ist g : = ggT (a 1 , a 2 , q) mit q : = b 1+b 2<br />

2<br />

<strong>und</strong> sind u, v, w ganze Zahlen, die a 1 u + a 2 v + qw = g erfüllen, so stellt<br />

F = (a 3 , b 3 , c 3 ) mit a 3 : = a 1 a 2<br />

g g<br />

, b 3 : = b 2 + 2 a 2<br />

g<br />

mod<br />

<strong>und</strong> c 3 : = b2 3−D<br />

4a 3<br />

D dar.<br />

(<br />

(q − b 2 ) v − c 2 w, a )<br />

1<br />

g<br />

eine aus f 1 <strong>und</strong> f 2 componierte Form mit der Diskriminante<br />

Die Composition von Formen, die zu f 1 beziehungsweise f 2 äquivalent sind,<br />

ergibt eine Form aus der Äquivalenzklasse von F. Die Menge dieser Formenklassen<br />

zusammen mit der durch Composition beliebiger Repräsentanten der<br />

Klassen erklärten Verknüpfung stellt eine endliche abelsche Gruppe dar, deren<br />

neutrales Element diejenige Klasse ist, die die Einheitsform 1, α, α−D<br />

4<br />

( )<br />

mit α = mod (D, 4) enthält, <strong>und</strong> bei der die Klasse mit der reduzierten Form<br />

(a, b, c) zu der Klasse mit der Form (a, −b, c) invers ist.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des Satzes über eindeutige Repräsentanten (Seite 156) bietet es sich<br />

an, die Klassen positiv-definiter Formen jeweils durch die Composition der zugehörigen<br />

reduzierten Formen zu verknüpfen. Da die positiv-definite Ergebnisform<br />

in der Regel nicht reduziert ist, wird der folgende Reduktionsalgorithmus<br />

benötigt, der sich direkt aus den Beweisen des Satzes über die Klassenanzahl<br />

(Seite 155) <strong>und</strong> des Satzes über eindeutige Repräsentanten ergibt.<br />

Es sei (a, b, c) eine primitive, positiv-definite Form. Solange nicht −a < b ≤ a ≤ c<br />

gilt, werde G [ = (a 1 , b 1 , c 1 ) mit F (x + sy, y) = G(x, y) für alle x, y ∈ Z bestimmt,<br />

]<br />

a−b<br />

wobei s : =<br />

2a ist. Nach (5.11) bis (5.13) gilt a1 = a, b 1 = 2as + b, c 1 =

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