Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...
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54 Anwendungen des Hauptsatzes 3.3<br />
Beweis (zwei Teile, direkt, r1):<br />
a) Ist a | b, so gibt es ein c ∈ N 1 mit b = ac <strong>und</strong> c = ∏ p∈P<br />
p νp(c) . Mit (3.6) folgt<br />
ν p (b) = ν p (a) + ν p (c) für alle p ∈ P. Wegen ν p (c) ≥ 0 gilt ν p (a) ≤ ν p (b).<br />
b) Da (3.7) für alle p ∈ P mit ν p (b) − ν p (a) ∈ N äquivalent ist, gilt d : =<br />
∏<br />
p νp(b)−νp(a) ∈ N 1 . Damit folgt b = ad, also a | b.<br />
p∈P<br />
Erst jetzt kann die Methode streng begründet werden, mit der meistens im <strong>Mathematik</strong>unterricht<br />
der fünften Klasse die Berechnung des größten gemeinsamen Teilers<br />
(ggT) <strong>und</strong> des kleinsten gemeinsamen Vielfachen (kgV) erfolgt. Während der<br />
größte gemeinsame Teiler auf Seite 19 erklärt wurde, findet sich die formelmäßige<br />
Definition des kleinsten gemeinsamen Vielfachen in dem nächsten Satz. Für<br />
die im Folgenden häufig auftretenden Indexmengen wird zur Vereinfachung die<br />
Abkürzung<br />
I n : = {1, . . . , n}<br />
eingeführt.<br />
Satz über die ggT- <strong>und</strong> kgV-Darstellung<br />
Für n ∈ N 2 seien a 1 , . . . , a n ∈ N 1 mit den formalen Darstellungen a i =<br />
∏<br />
p νp(ai) für i ∈ I n . Ist t : = ggT (a 1 , . . . , a n ) <strong>und</strong> v : = kgV (a 1 , . . . , a n ) : =<br />
p∈P<br />
min {e ∈ N 1 ; a i | e für jedes i ∈ I n } , so gilt<br />
(3.8)<br />
t = ∏ p∈P<br />
p δp mit δ p : = min {ν ∈ N ; Es gibt ein j ∈ I n mit ν = ν p (a j )}<br />
<strong>und</strong><br />
(3.9)<br />
v = ∏ p∈P<br />
p γp mit γ p : = max {ν ∈ N ; Es gibt ein k ∈ I n mit ν = ν p (a k )} .<br />
Beweis (zwei Teile, direkt, r1):<br />
a) Aus t | a i für jedes i ∈ I n folgt aufgr<strong>und</strong> des Teilbarkeitssatzes (Seite 53), dass<br />
(3.10) ν p (t) ≤ ν p (a i ) für jedes i ∈ I n <strong>und</strong> alle p ∈ P<br />
gilt. Die Minimalität von δ p ergibt<br />
(3.11) δ p ≤ ν p (a i ) für jedes i ∈ I n <strong>und</strong> alle p ∈ P,<br />
<strong>und</strong> es existiert ein j ∈ I n mit δ p = ν p (a j ) . Aus (3.10) folgt also ν p (t) ≤ δ p .