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Elementare Zahlentheorie und Problemlösen (11'') - Mathematik und ...

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2.2 Größter gemeinsamer Teiler 21<br />

Beweis (Fallunterscheidung <strong>und</strong> “finite Induktion”, a1):<br />

Wir beweisen zunächst (2.4) für c = 1 <strong>und</strong> führen die allgemeine Aussage darauf<br />

zurück (“Zurückführungsstrategie”).<br />

i) Der Fall n = 1 mit dem Euklidischen Tupel (r 1 ) tritt auf, wenn r 1 | r 0 ist. Dann<br />

gilt ggT (r 0 , r 1 ) = r 1 .<br />

ii) Im Falle n ∈ N 2 wollen wir zeigen, dass ggT (r 0 , r 1 ) = ggT (r k+1 , r k+2 ) für<br />

k = 0, . . . , n − 2 erfüllt ist, indem wir für den Übergang von k = m zu k = m + 1<br />

für m ≤ n − 3 den Satz über die ggT-Rekursion (Seite 19) in der Form<br />

(2.5) ggT (r m+1 , r m+2 ) = ggT (r m+2 , r m+3 )<br />

verwenden. Obwohl bei festem n nur endlich viele Gleichungen zu beweisen sind,<br />

haben wir als Nachweismethode nur die vollständige Induktion zur Verfügung.<br />

Deshalb werden in der “Induktionsmenge” M n die zu beweisenden Gleichungen<br />

durch die von selbst erfüllten Ungleichungen k ≥ n − 1 ergänzt:<br />

M n : =<br />

{k ∈ N ; (k ≤ n − 2 <strong>und</strong> ggT(r 0 , r 1 ) = ggT(r k+1 , r k+2 )) oder (k ≥ n − 1)} .<br />

Wegen n ≥ 2 <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> des Satzes über die ggT-Rekursion gilt 0 ∈ M n . Ist<br />

m ∈ M n <strong>und</strong> m ≤ n − 3, so folgt mit Hilfe von (2.5), dass m + 1 ∈ M n gilt. Für<br />

m ≥ n−2 ist m+1 ≥ n−1, sodass auch hier m+1 ∈ M n gilt. Der Induktionssatz<br />

(Seite 12) ergibt also M n = N.<br />

Damit gilt ggT (r 0 , r 1 ) = ggT (r n−1 , r n ) , <strong>und</strong> wegen r n | r n−1 ist ggT (r n−1 , r n ) =<br />

r n .<br />

Diese etwas umständliche Durchführung der “finiten Induktion” kürzt man üblicherweise<br />

wie folgt ab:<br />

ggT (r 0 , r 1 ) = ggT (r 1 , r 2 ) = . . . = ggT (r n−1 , r n ) = r n .<br />

Die Aussage für c > 1 ergibt sich, indem man alle Gleichungen für die Division<br />

mit Rest, die bei der Bestimmung des Euklidischen Tupels (r 1 , . . . , r n ) von (r 0 , r 1 )<br />

auftreten, mit c multipliziert <strong>und</strong> die Eindeutigkeit des jeweiligen Restes in (2.1)<br />

beachtet. Als Euklidisches Tupel zu (c r 0 , c r 1 ) erhält man also (c r 1 , . . . , c r n ) .<br />

Mit Hilfe des oben bewiesenen Spezialfalls folgt schließlich<br />

ggT (c r 0 , c r 1 ) = c r n = c ggT (r 0 , r 1 ) .

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