1998 - Landesrechnungshof des Landes Nordrhein-Westfalen (LRH ...

- 106 - MWF-Epl. 06
Die Vertretung umfaßt i. d. R. alle mit einer Professur verbundenen Aufgaben;
im einzelnen handelt es sich um die Verpflichtungen,
• im Umfang des mit der vakanten Stelle verbundenen Lehrdeputates
Lehrveranstaltungen anzubieten,
• Forschungsaufgaben wahrzunehmen,
• Prüfungen abzunehmen,
• Studierende angemessen zu betreuen,
• an der Verwaltung der Hochschule mitzuwirken
und
• sich in dem erforderlichen Umfang an der Arbeit der Hochschulgremien
zu beteiligen.
Im Anschluß an Empfehlungen des Landtags (Plenarprotokoll 11/74 vom
14.10.1992), der das Thema „Professorenvertreter“ aufgrund eines Beitrags
des LRH im Jahresbericht über die Ergebnisse der Prüfungen im
Geschäftsjahr 1990/91 behandelt hatte, konkretisierte das Ministerium für
Wissenschaft und Forschung (MWF) mit Erlaß vom 30.06.1994 die Regelung
des § 52 Abs. 4 UG in Übereinstimmung mit den durch die Kultusministerkonferenz
beschlossenen Grundsätzen über die „Übergangsweise Wahrnehmung
von Professorenaufgaben durch Professorenvertreter“.
Danach sind bei einer vakanten Professur zunächst die Notwendigkeit und
der Umfang einer vorübergehenden Wahrnehmung der Aufgaben aus
dieser Stelle kritisch zu prüfen und nachvollziehbar aktenkundig festzuhalten.
Bejahendenfalls ist anschließend festzustellen, ob die Aufgaben aus
der vakanten Professur durch andere habilitierte Mitglieder des Fachbereichs
im Rahmen ihres Hauptamtes oder mindestens teilweise auch
durch Lehrbeauftragte wahrgenommen werden können. Sofern diese
Möglichkeiten ausscheiden, soll nach dem Erlaß in aller Regel nur eine
volle Vertretung der Professur in Betracht kommen.