1998 - Landesrechnungshof des Landes Nordrhein-Westfalen (LRH ...

- 178 - Allgemeine
Finanzverwaltung
Epl. 20
Fehlergruppe
Anzahl der
Prüfungsmitteilungen
Fehlende Zusammenballung 260
von Einkünften
Keine neue Rechtsgrundlage 160
Keine Veranlassung der Auflösung des Dienstoder
Arbeitsverhältnisses durch den Arbeitgeber 46
Höhe der Abfindung 51
Freibetrag nach § 3 Nr. 9 EStG 31
Fehlerhafte Zuordnung der Werbungskosten 87
Mittelbare Folgerungen aus der gezahlten Abfindung
(z. B. Einkünfte aus Kapitalvermögen, Vermögensteuer,
Schenkungsteuer) 98
Sonstige Fälle 79
27.3.4.1 Fehlergruppe: Fehlende Zusammenballung von Einkünften
Nach § 34 Abs. 1 EStG sind lediglich außerordentliche Einkünfte ermäßigt
zu besteuern. Außerordentliche Einkünfte sind grundsätzlich nur anzunehmen,
wenn die zu begünstigenden Einkünfte in einem Veranlagungszeitraum
zu erfassen sind und deshalb durch die Zusammenballung der Einkünfte
erhöhte steuerliche Belastungen entstehen oder entstehen könnten.
Eine Zusammenballung ist nach der Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs
(BFH) nur dann gegeben, wenn
- die Entschädigung für entgangene oder entgehende Einnahmen, die
sich bei normalem Ablauf auf mehrere Jahre verteilt hätten, vollständig
in einem Veranlagungszeitraum zu erfassen ist
oder
- die Entschädigung nur Einnahmen eines Jahres ersetzt, sofern sie im
Jahr der Zahlung mit weiteren Einkünften zusammenfällt und der
Steuerpflichtige im Jahr der entgehenden Einnahmen keine weiteren
nennenswerten Einnahmen erzielt hat.