1998 - Landesrechnungshof des Landes Nordrhein-Westfalen (LRH ...

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- 116 - MWF-Epl. 06 an ein bis zwei Tagen pro Woche und in der vorlesungsfreien Zeit nur gelegentlich in der Universität anwesend sind. In seiner Beurteilung fühlt sich der LRH nicht zuletzt dadurch bestätigt, daß in dem jüngst bekannt gewordenen Entwurf des § 5 einer „Verordnung über die Lehrverpflichtung an Universitäten und Fachhochschulen“ (vgl. LT-Vorlage 12/1975 vom 13.03.1998) ausdrücklich festgelegt wird, daß vollzeitbeschäftigte Professorinnen und Professoren ihr Lehrangebot an mindestens drei Tagen pro Woche der Vorlesungszeit zu erbringen sowie an vier Tagen pro Woche in der Hochschule für Dienstaufgaben zur Verfügung zu stehen haben. Soweit Wissenschaftler, die für die Beauftragung mit einer Professurvertretung in Betracht kommen, den vorstehend umrissenen Anforderungen beispielsweise aus zeitlichen Gründen nicht in vollem Umfang entsprechen können, bleibt zu prüfen, inwieweit eine entweder inhaltlich begrenzte oder zeitliche beschränkte Teilvertretung der vakanten Stelle sachgerecht und akzeptabel ist. Den im Verlauf des Prüfungsschriftwechsels vorgetragenen bedenkenswerten Hinweis, daß mögliche Beauftragungen mit Teilvertretungen wegen der entgegenstehenden länderübergreifenden Übung nachteilige Auswirkungen auf die Gewinnung hochqualifizierter Nachwuchswissenschaftler für die Universitäten des Landes nach sich ziehen könnten, hat der LRH zum Anlaß genommen, das MWF auch zu dieser Frage um Stellungnahme zu bitten. Vorsorglich hat der LRH dem Ministerium zugleich empfohlen, in seine Überlegungen auch die Möglichkeit einzubeziehen, die Problematik erforderlichenfalls an die Kultusministerkonferenz (KMK) mit dem Ziel einer länderübergreifenden Klärung heranzutragen und dabei zugleich darauf hinzuweisen, daß die Prüfungsergebnisse des LRH Anlaß dazu gäben, verstärkt Teilvertretungen in Betracht zu ziehen.
- 117 - MWF-Epl. 06 Um etwaigen Nachteilen der Universitäten des Landes von vornherein vorzubeugen, sollte dies bei der Formulierung der von der KMK empfohlenen Grundsätze über die „Übergangsweise Wahrnehmung von Professorenaufgaben durch Professorenvertreter“ ggf. berücksichtigt werden. Eine Stellungnahme des MWF liegt noch nicht vor. Auch der Schriftwechsel mit den Hochschulen ist noch nicht abgeschlossen.
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