1998 - Landesrechnungshof des Landes Nordrhein-Westfalen (LRH ...

- 110 - MWF-Epl. 06
19.2.2.3 Sonstige Pflichtaufgaben
Nach den Feststellungen des LRH beteiligten sich durchschnittlich rd.
40 v. H. der Professurvertreter nicht an der Abnahme von Prüfungen.
An der Erledigung von Verwaltungsaufgaben der Hochschule sowie an
der Tätigkeit der Gremien wirkten die Professurvertreter nicht mit, sofern
sie nicht ausnahmsweise gleichzeitig mit der administrativen Leitung einer
Hochschuleinrichtung beauftragt worden waren.
Über den Umfang und die Intensität der Betreuung von Studierenden beispielsweise
im Rahmen fester Sprechstunden der Professurvertreter
konnten zuverlässige Feststellungen nicht getroffen werden. Allerdings erklärten
dazu mehrere Dekane gegenüber dem LRH, sie werteten es als
Indiz für die ordnungsgemäße Wahrnehmung dieses Aufgabenfeldes
durch die Professurvertreter, daß in der Vergangenheit Klagen weder aus
dem Kreise der Hochschullehrerschaft noch von seiten der Studierenden
bekannt geworden seien.
19.2.2.4 Anwesenheit der Professurvertreter in der Universität
Wegen der vorstehend dargestellten, unbefriedigenden Prüfungsergebnisse
hat der LRH versucht, anhand der Unterlagen über die von einem
Teil der Professurvertreter geltend gemachten Reisekosten oder Trennungsentschädigungen
ergänzende Feststellungen zur Anwesenheit dieser
Personen in den Universitäten zu treffen. Dabei ergab sich, daß diese
häufig
• während der Vorlesungszeit nur an ein bis zwei Tagen pro Woche oder
nur zu den Vorlesungsterminen anreisten und in der vorlesungsfreien
Zeit allenfalls an wenigen Tagen anwesend waren,