1998 - Landesrechnungshof des Landes Nordrhein-Westfalen (LRH ...

- 115 - MWF-Epl. 06
Standard entspreche. Bei Abweichung von diesem Standard sei zu befürchten,
daß für die nordrhein-westfälischen Hochschulen hochqualifizierte
Professurvertreter künftig nur schwer zu gewinnen sein würden.
Nach Auffassung des LRH sind diese Einwände im Ergebnis nicht geeignet,
die von ihm für erforderlich gehaltenen Verbesserungen erfolgreich in
Zweifel zu ziehen.
So erstreckt sich etwa der Hinweis auf die von den Universitäten zu bewältigende
Überlast in erster Linie auf die Lehre und die mit ihr unmittelbar
zusammenhängenden Verpflichtungen. Weitergehende Rückschlüsse
darauf, daß auch alle übrigen Aufgaben aus der vakanten Professur vertreten
werden müßten, lassen sich daraus jedoch nicht ohne weiteres ableiten.
Dies macht zugleich deutlich, wie unverzichtbar die - auch in den einschlägigen
Regelungen vorgeschriebene - Dokumentation der wesentlichen
Gründe für die Beauftragung eines Professurvertreters ist. Abgesehen
davon, daß die Transparenz der Entscheidungen das notwendige
Pendant zu der den Hochschulen übertragenen Entscheidungszuständigkeit
darstellt, läßt sich nach Überzeugung des LRH auch nur auf diesem
Wege eine zuverlässige Grundlage für die konkrete Ausgestaltung der
Professurvertretung gewinnen.
Im Hinblick auf die am häufigsten vorkommenden vollen Professurvertretungen,
die mit der Zahlung der ungekürzten Vergütung verbunden sind,
hält es der LRH in Sonderheit für erforderlich, daß künftig das Merkmal
der Hauptberuflichkeit der Vertretungstätigkeit stärker manifest wird. Denn
es bleibt für den LRH in aller Regel nicht nachvollziehbar, daß alle Pflichtaufgaben
aus der vakanten Professur ordnungsgemäß wahrgenommen
werden können, wenn Professurvertreter während der Vorlesungszeit nur