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4.2. TECHNISCHE DETAILS DER (FLUORESZENZ-)SPEKTROSKOPIE 99<br />

In der spektroskopischen Praxis ist die Nomenklatur allerdings aufgeweicht und man findet<br />

häufig auch für langsame Prozesse den Begriff Fluoreszenz. Das Jablonski-Diagramm in<br />

Abbildung 4.7 veranschaulicht die Vorgänge. Die Absorption eines Photons ist ein schneller<br />

Prozess (< ps) und bevölkert einen hochliegenden Zustand der zumindest in der kondensierten<br />

Phase innerhalb weniger ps durch interne Konversion teilweise relaxiert. Sehr oft ist diese<br />

interne Konversion vor dem Einsetzen der Fluoreszenz (typische Lebensdauern 10 ns) schon<br />

komplett abgeschlossen. Ein Übergang ohne Spinwechsel (hier innerhalb des Singulett Systems)<br />

ist erlaubt (Fluoreszenz). Ein Übergang (Intersystem-crossing) zum Triplett Zustand<br />

mit anschließender Photonenemission ist sehr viel langsamer (Phosphoreszenz).<br />

Spiegel-Regel<br />

Ein grundlegender Unterschied zwischen Absorptions- und Emissionsspektroskopie kann ebenfalls<br />

anhand diese Diagramms erklärt werden. Das Absorptionsspektrum reflektiert die (angeregten)<br />

Zustände S1, das Emissionsspektrum hingegen die Unterniveaus des Grundzustandes<br />

S0 ! Nur weil elektronische Anregungen die vibratorischen Zustände meist nicht stark ändern,<br />

sehen Absorptions- und Emissionspektrum oftmals ähnlich aus. Dies ist aber nicht immer der<br />

Fall.<br />

E I<br />

0<br />

1<br />

0<br />

2<br />

1<br />

2<br />

0−2<br />

Absorption<br />

0−1<br />

0−0 0−0<br />

0−1<br />

0−2<br />

Emission<br />

R λ<br />

Abbildung 4.8: Bei schneller innerer Konversion erscheinen Absorptions und Emsissionsspektrum<br />

aufgrund des Franck-Condon Prinzips gespiegelt<br />

Hat man eine sehr schnelle Konversion innerhalb der elektronischen Bänder, führt das Franck-<br />

Condon Prinzip zu einer Spiegelung von Emissions- und Absorptionsspektrum: Im Beispiel<br />

aus Abbildung 4.8 erfolgen sowohl die Absorption als auch die Emission bevorzugt vom jeweiligen<br />

Unterzustand | 0〉 nach | 2〉. Das entspricht einer relativ hohen Energie bei der<br />

Absorption und einer niedrigen bei der Emission. Abweichungen von dieser Regel weisen auf<br />

eine Umkonfiguration im angeregten Zustand hin.

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