16.11.2012 Aufrufe

Untitled - IRS

Untitled - IRS

Untitled - IRS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

58 KAPITEL 3. STREULICHTMETHODEN<br />

Abbildung 3.13: Schematischer Aufbau des ’single particle counters’. Wichtig ist<br />

bei diesem Meßprinzip die Möglichkeit der Verdünnung mit Kolloid-freiem Wasser<br />

bei hohen Partikeldichten. [Ross03]<br />

aber auch Bakterien und Viren) oder anorganischer (Eisenoxyhydroxide, Siliziumdioxid, Aluminiumoxid<br />

u.s.w.) Natur sein. Häufig sind auch natürliche anorganische Kolloide durch ein<br />

organisches ’Coating’ stabilisiert. Eine Übersicht gibt Abbildung 3.12. Näheres über natürliche<br />

Kolloide siehe z.B. [Kim88, Lepp92, McCa93], über ihre chemischen und physikalischen<br />

Eigenschaften [Kral97, Evan00]). Sie sind in großer Zahl omnipresent und erlangen besondere<br />

Bedeutung durch ihre Rolle beim Schadstofftransport [Kim94]. Stoffe, die unter gegebenen<br />

chemischen Bedingungen nur sehr schwer löslich sind und eigentlich einen Niedreschlag bilden<br />

sollten, können durch Bildung von Kolloiden ’ in Lösung‘gehalten werden. Hierbei unterscheidet<br />

man zwei Mechanismen: Bei relativ hohen Schadstoffkonzentrationen können sich Eigenkolloide<br />

bilden, also Teilchen, die ausschließlich aus dem Schadstoff und seinen Verbindungen<br />

bestehen. Beispiele hierfür sind viele (hoch geladene) Schwermetalle und ihre Hydrolyseprodukte.<br />

Auch die tetravalenten Actiniden, insbesondere Thorium, Uran(IV) und Plutonium(IV)<br />

zählen hierzu. Bei niedrigen Konzentrationen überwiegt die Bildung sogenannter Pseudokolloide.<br />

Hier lagern sich Schadstoffe an natürliche Kolloide an. Die Bindung kann schwach und<br />

reversibel sein (Physisorption), stärker ausgeprägt und langsam reversibel (Chemisorption)<br />

oder gar irreversibel, wenn die Schadstoffe in die innere Struktur der Kolloide eingebaut werden.<br />

Alle diese Fälle führen aber aufgrund der Mobilität der Kolloide im Grundwasser zu<br />

einer stark beschleunigten Migration. Sie werden schnell transportiert, teilweise schneller als<br />

gelöste Ionen, da sie aufgrund ihrer Größe nicht in feinste Verästelungen von Gesteinen vordringen,<br />

sondern im schnellen Hauptstrom des Wassers mitschwimmen. Ein Beispiel hierfür<br />

ist der Transport von Plutonium innerhalb weniger Jahre über einige Kilometer in der Nähe<br />

eines ehemaligen Nuklearwaffentestgeländes in Nevada [Kers99].

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!