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7.1. DIE LASERABLATION UND PLASMAERZEUGUNG 189<br />

der flüssigen Phase ist meist geringer als in der festen und somit kann die nun folgende Energie<br />

schlechter abtransportiert werden. Das erhitzte Volumen verkleinert sich, die erreichbaren<br />

Temperaturen steigen aber. Ist der Siedepunkt erreicht, setzt Vaporisation ein. Bei Langpulslasern<br />

ist auch in dieser Phase der Verlust von Energie durch Wärmeleitung der begrenzende<br />

Faktor, während bei Nanosekundenpulsen die Energie schneller zu- als abgeführt wird. Hier<br />

spielt die latente Wärme bei der Vaporisation des Materials die dominierende Rolle. Nehmen<br />

wir zunächst einmal an, der Laserpuls sei sehr viel länger als die Zeit, die zum Abtransport<br />

der erzeugten Wärme benötigt wird (Wärmefluß). Dann stellt sich ein lokales Gleichgewicht<br />

ein. Sei S die Leistungsdichte (W/m 2 ), und t die Zeit, so ist die übertragene Energie<br />

E = St (7.4)<br />

Die spezifische Energie (J/kg) bestimmt sich mittels der thermischen Leitfähigkeit a (m 2 /s)<br />

und der Dichte des Targets ρ (kg/m 3 ) zu<br />

Eρ =<br />

F t<br />

ρ √ at<br />

Vaporisation setzt ein, wenn die latente Wärme für Vaporisation LV überschritten wird:<br />

S ≥ LV<br />

ρ √ a<br />

√t<br />

(7.5)<br />

(7.6)<br />

Im Falle eines Kurzpulslasers (τ 10 9 Wcm −2 ist der Wärmetransport zu langsam für die Ausbildung eines<br />

Gleichgewichts. Man spricht hier von einem Nichtgleichgewicht durch Überhitzung. Statt<br />

eines Aufschmelzens kommt es zu direkten Ionisationsprozessen, teilweiser Reflektion des Laserlichts<br />

(Thomson Streuung) und Plasmabildung.<br />

Die Zeit, die benötigt wird die Oberfläche auf Siedetemperatur zu erhitzen, kann mittels der<br />

Wärmekapazität cP abgeschätzt werden<br />

tv = πaρcP<br />

∆T (7.7)<br />

4S2 wobei ρ die Dichte des Festkörpers ist und ∆T der zur Vaporisation nötige Temperaturanstieg.<br />

Wird innerhalb des Laserpulses ein Gleichgewichtszustand erreicht, so folgt die Vaporisationsrate<br />

kV ([V]=g cm −2 s −1 ) der Gleichung<br />

kV =<br />

S<br />

c∆T + LV<br />

(7.8)<br />

Der erste Term beschreibt die Energie zur Erwärmung auf die Siedetemperatur, der zweite<br />

die Energie zur Vaporisation.

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