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180KAPITEL 6. KOPPLUNG VON LASERSPEKTROSKOPISCHEN METHODEN MIT MASSENSPEKTRO<br />

Der erste Schritt liegt im UV-Bereich der nur durch Verdopplung eines Ti:Sa-Lasers mit einem<br />

BBO-Kristall (§ 4.4) zugänglich ist. Bedingt durch die große Pulsdauer und vergleichsweise<br />

hohe Divergenz der Laser ist die Effizienz recht gering (ca. 8%). Übergänge zu niedrigen atomaren<br />

Energieniveaus benötigen im allgemeinen geringe Sättigungsenergien, weshalb für die<br />

Verdopplung der erste Anregungsschritt gewählt wurde.<br />

Ein kleiner Teil des Lichts jedes Ti:Sa-Lasers wird am Ausgang des Lasers für die Bestimmung<br />

der Wellenlänge (Wavemeter) sowie des zeitlichen Überlapps der drei Laserstrahlen zueinander<br />

(Photodioden) ausgekoppelt. Die drei Ti:Sa-Laserstrahlen werden überlagert und in eine<br />

Multimodefaser eingekoppelt, die das Laserlicht zur Quellenregion des Flugzeitmassenspektrometers<br />

transportiert.<br />

Für die Ionisation ist es wichtig, daß das Plutonium atomar und nicht als Molekül (z.b.<br />

Oxid) vorliegt. Eine effiziente, Methode zur Erzeugung eines Atomstrahls für Actiniden ist<br />

das Sandwichfilament [Eich96]. Plutonium wird durch Elektrolyse als Pu(OH)4 auf eine Tantalunterlage<br />

abgeschieden und mit einer Sputteranlage mit einer Titanschicht von ca. 1 µm<br />

überzogen. Beim Heizen des Filaments wird das Pu(OH)4 zu Plutoniumoxid umgewandelt, im<br />

Titan zu atomarem Plutonium reduziert und von der heißen Oberfläche des Filamentes abgedampft.<br />

Bei der Überlagerung des Atomstrahls mit den eingekoppelten Laserstrahlen kommt<br />

es zur resonanten Ionisation. Die Masse der erzeugten Ionen wird dann in einem Flugzeitmassenspektrometer<br />

(TOF) bestimmt (Abb. 6.2).<br />

Die hohe Selektivität der RIMS führte zu vielfältigen Anwendungen. In der Grundlagenforschung<br />

wurde die RIMS unter anderem zur Bestimmung der Isotopieverschiebung und des<br />

Kernmoments von kurzlebigen Radionukliden [Hube03], [Klug04], der Messung der Ionisationsenergie,<br />

von Sm [Schm04], Gd [Bush03], oder von Actinium (Z = 89) bis Einsteinium<br />

(Z = 99) [Köhl97], [Erdm98] genutzt. Spezielle Anwendungsbereich der RIMS sind die<br />

Analytik langlebiger Radionuklide im Ultraspurenbereich mit Nachweisgrenzen von ≈ 10 6<br />

Atomen pro Probe (Übersichtsartikel [Wend99]) Zu nennen sind hier Uran [Dono84], Neptunium<br />

[Trau92, Rieg93] oder Plutonium [Pass97, Nunn98, Trau04, Grün04, Bürg05b] sowie<br />

135,137 Cs [Pibi04], 89,90 Sr, 99 Tc [Pass97, Wend99, Trau04], Gadolinium [Blau02] oder 41 Ca<br />

[Wend00, Mül00, Bush01], die zum Teil für kosmochemische, chronometrische oder medizinische<br />

Studien eingesetzt werden. Ebenso ist die Bestimmung von Spurenmengen von Edelmetallen<br />

wie Gold, Platin, Rhodium, Paladium möglich [Payn94, Dimo03].<br />

6.2.3 Ultraspurenanalyse von Plutonium<br />

Eine wichtige Anwendung der RIMS ist die Spurenanalyse von Plutonium. In der Natur<br />

kommt Plutonium in Ultraspurenmengen hauptsächlich als 239 Pu und 240 Pu vor, resultierend

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