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130 KAPITEL 4. FLUORESZENZSPEKTROSKOPIE<br />
der gleich der Umlaufzeit dieser Pulse im Resonator ist. Typische Resonatorlängen von ca. 1 m<br />
führen zu Pulsfolgefrequenzen von ca. 100 MHz. Die Pulsbreite wird über die Anzahl beteiligter<br />
Moden durch die Spektralbreite δν bestimmt<br />
∆T =<br />
1<br />
(2m + 1)2πf<br />
= 1<br />
N2πf<br />
= 1<br />
δν<br />
Die Spitzenleistung der Pulse, die für t = q(2d/c) erreicht wird, ist proportional zu N 2 !<br />
(4.55)<br />
Zum Beispiel ein Farbstofflaser bei 600 nm mit ∆λ ∼ 30 nm ermöglicht theoretisch Pulslängen<br />
von nur 30 fs (∆T = 1/δν = 600 nm/c · 600 nm/30 nm). Praktisch werden 10-50 ps erreicht<br />
(dies entspricht der Lichtlaufzeit durch den aktiven Teil des Modulators).<br />
4.7.3 Passive Modenkopplung<br />
Die passive Modenkopplung ist eine besonders einfache Methode mit der Pulsbreiten unter 1 ps<br />
erreicht werden. Statt des aktiven Modulators wird ein sättigbarer Absorber in den Resonator<br />
eingebracht (z.B. kurz vor dem Endspiegel). Um trotz des Absorbers die Laserschwelle zu<br />
erreichen, muß die Verstärkung im Lasermedium sehr hoch sein. Kurz bevor die Pumpleistung<br />
den Schwellwert erreicht, besteht die Emission aus spontan emittierten, induziert verstärkten<br />
Photonenlawinen, deren Spitzenleistung statistisch schwankt. Da der sättigbare Absorber von<br />
jeder Lawine den gleichen ’ Offset‘ absorbiert, hat die intensivste Lawine relativ die geringsten<br />
Verluste und erfährt die größte Nettoverstärkung. Nach wenigen Umläufen ist dieser Puls so<br />
stark gewoden, daß er den überwiegenden Anteil der gesamten Laseremission ausmacht. Dies<br />
führt zu einer Folge von intensiven Pulsen mit Abstand<br />
T = 2d<br />
c<br />
, (4.56)<br />
die so lange andauert, wie die Pumpleistung oberhalb der Schwelle bleibt. Ein kurzer (zeitlicher)<br />
Puls kann aber, wie oben gezeigt, durch eine Überlagerung von Wellen verschiedener<br />
Frequenz erzeugt werden, oder wie das Fouriertheorem besagt, jede beliebige Funktion (in<br />
der Zeit) kann durch Addition von Sinusfunktionen verschiedener Frequenz und Amplitude<br />
erzeugt werden. Die Verteilungsfunktion der Frequenzen ist gerade die Fouriertransformierte<br />
der zeitlichen Funktion. Im Fall kurzer Pulse des Lasers ergibt die Fourierzerlegung das<br />
Modenspektrum des Lasers. Die direkte Erzeugung eines einzelnen Pulses im Bild der Photonenlawinen<br />
ist also äquivalent der phasenstarren Kopplung vieler Lasermoden.<br />
Von praktischer Relevanz ist, daß der sättigbare Absorber eine sehr kurze Relaxationszeit besitzt,<br />
da ansonsten die Gefahr besteht, daß er nach einem starken Puls zu lange transparent<br />
bleibt und einen nachfolgenden schwachen Puls ebenfalls durchläßt. Geeignete Absorber sind