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198 KAPITEL 7. LASERPLASMEN UND SPEKTROSKOPIE<br />
Werden gleichzeitig mehrere Linien für die Konzentrationsbestimmung eines Elements benutzt,<br />
so arbeitet man ganz analog mit einer Messdatenmatrix X, die durch den Regressionsvektor<br />
� b auf �y projeziert wird.<br />
�y = X � b + �e (7.11)<br />
Schließlich gehen wir über zu vielen Elementen, die jeweils mehrere Spektrallinien enthalten:<br />
Aus dem Regressionsvektor � b wird eine Regressionsmatrix B und die Gleichung ändert sich<br />
zu<br />
Y = XB + E (7.12)<br />
Ganz analog dem einfachen Fall der linearen Regression wird B aus der Minimierung der<br />
Fehlerquadratsumme χ2 = Σ(ɛij) 2 bestimmt ( ∂χ2<br />
= 0∀i, j).<br />
∂bij<br />
Mit Hilfe dieser Methode gelang es Yun et al. [Yun02] die Elementzusammensetzung flüssigen<br />
Glases bei 1200 ◦ C mit einer Genauigkeit von typisch 6% zu bestimmen, bezogen auf Referenzmessungen<br />
mit Röntgenfluoreszenz und ICP MS. Die größten Abweichungen ergaben sich im<br />
Falle inhomogener Verteilungen der Elemente. Dies ist immer dann der Fall, wenn sich das<br />
Element nicht im Glas löst, sondern Partikel bildet wie zum Beispiel RuO2 oder PdO. Ähnliche<br />
Komplikationen sind auch für die vierwertigen Actiniden zu erwarten (zum Beispiel könnte<br />
Pu(VI)-nitrat zu Pu(IV) reduziert werden) und sich dann wie das vierwertige homologe Zr<br />
oder Mo verhalten, das ebenfalls eine starke Partikelbildung zeigt. Die dreiwertigen Actiniden<br />
sollten dagegen gut bestimmbar sein, wie sich aus der homogenen Verteilung der Lantaniden<br />
Ln und Nd erwarten läßt.<br />
7.3.3 Bestimmung von Pu-Isotopenverhältnissen mittels LIBS<br />
Das kleine Probenvolumen, das bei Spektroskopie mittels LIBS benötigt wird, macht sie<br />
besonders geeignet zum Arbeiten mit radioaktivem Material. Ein weiterer Vorteil hier ist<br />
die Vermeidung der Probenvorbereitung. In §6.2 hatten wir bereits gesehen, daß nicht nur<br />
eine eindeutige Bestimmung von Elementen, sondern sogar von Isotopen im Ultraspurenbereich<br />
möglich ist. Neuerdings ist dies auch mit der LIBS gelungen. Gegenüber klassischen<br />
Methoden wie der γ-Spektroskopie oder der thermischen Ionisations Spektroskopie, für die<br />
Probenmengen im Bereich von 0.5 g aufgelöst werden müssen, bedeutet dies eine deutliche<br />
Vereinfachung.<br />
In Frankreich (CEA Saclay) wurde mittels LIBS das Isotopenverhältnis 238 U/ 235 U anhand<br />
der U(II) Linie bei 424.437 nm bestimmt. Man nutzte hier die Isotopieverschiebung aufgrund<br />
des Volumeneffekts aus, die bei diesen beiden Isotopen 1.39 cm −1 (0.025 nm) bei Linienbreiten<br />
von 0.67 cm −1 beträgt. Dies verdeutlicht die Schwierigkeit: Man benötigt hochauflösende und<br />
gleichzeitig empfindliche Spektrometer. Um die erforderliche Intensität zu erreichen, wurde