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7.4. DIE LASER INDUZIERTE BREAKDOWN DETEKTION 201<br />

7.4.1 Grundlagen der LIBD<br />

LIBD basiert auf der selektiven Erzeugung eines Plasmas im Fokus eines gepulsten Laserstrahls<br />

genau dann, wenn sich ein Partikel in der Fokusregion befindet. Das Plasma der LIBD<br />

wird in einem Mehrstufenprozeß generiert (Abb. 7.9).<br />

Abbildung 7.10:<br />

Zeitliche<br />

Plasmaentwicklung.<br />

Im Gegensatzt zur LA am Festkörper ist in einem Kolloid nur sehr wenig Materie<br />

vorhanden, so daß die in § 7.1.1 diskutierten Effekte anders gewichtet werden<br />

müssen. Zum Beispiel spielen bei so kleinen Partikeln Aufschmelzprozesse eine<br />

geringe Rolle. Meist werden sie vollständig vaporisiert. Gemeinsam ist natürlich<br />

die Grundlage, daß die hohe elektrische Feldstärke (hier ca. 100 MV/m) eng<br />

gebündelten Lichts, einen Zusammenbruch der dielektrischen Eigenschaften des<br />

Mediums zur Folge hat. Quantenphysikalisch heißt das, daß durch Absorption<br />

von 4-6 Photonen innerhalb einiger 100 Pikosekunden Atome oder Moleküle<br />

ionisiert werden. Es entstehen also einzelne freie Ladungsträger. Dieser Prozess<br />

hat eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit – man benötigt 10 15 Photonen<br />

zur Erzeugung eines Elektrons.<br />

Mathematisch läßt sich das Anwachsen der Elektronenanzahl Ne, Gl. (7.13),<br />

als Funktion der vorhandenen neutralen Atome/Moleküle NM [Chin84], der<br />

Leistungsdichte I des Lasers und des MPI (Multi-Photonen Ionisations) Wirkungsquerschnitts<br />

µm ausdrücken. (all diese Größen hängen vom genauen Ort<br />

im Laserfokus ab und variieren zeitlich während des Pulses).<br />

� ∂Ne<br />

∂t<br />

�<br />

MPI<br />

= − ∂NM<br />

∂t<br />

= NM(t)µmI(t) m<br />

(7.13)<br />

Für Nanosekunden-Pulse ist dieser Prozeß sehr unwahrscheinlich und erzeugt<br />

nur einige wenige Elektronen pro Puls. Die Mehrheit der Ladungsträger muß<br />

durch einen zweiten Prozeß erzeugt werden: Die inverse Bremsstrahlung (Abbildung<br />

7.9). Im hohen elektrischen Feld des Lasers werden freie Elektronen auf<br />

Energien beschleunigt die ausreichen, durch Stöße weitere Elektronen aus benachbarten<br />

Atomen herauszuschlagen und eine ’ Elektronenlawine‘ in Gang zu<br />

setzen, die innerhalb weniger ns ein Plasma aus freien Ionen und Elektronen<br />

(20000K, 10 21 Elektronen/m 3 ) aufbaut. Das Anwachsen der Elektronendichte<br />

mit der Zeit folgt der Differentialgleichung<br />

∂Ne<br />

∂t =<br />

� �<br />

� �<br />

∂Ne<br />

∂Ne<br />

+ η(E)Ne −<br />

∂t MPI<br />

∂t loss<br />

η(E) ist die Rate für Stoßionisation durch ein Elektron der Energie E.<br />

(7.14)

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