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4.9. PUMP-PROBE TECHNIKEN 139<br />

4.9 PUMP-PROBE TECHNIKEN<br />

Abbildung 4.38: Prinzip eines Pump-probe Experiments[Rutz96]<br />

Die Dynamik der chemischen Bindung molekularer Systeme findet auf einer Zeitskala im<br />

Bereich von einigen 10 fs bis zu einigen Pikosekunden statt [Port95]. Die Spektroskopie mit<br />

Ultrakurzpuls-Lasern bietet eine faszinierende Möglichkeit, diese Dynamik quasi in Echtzeit<br />

zu beobachten. Parallel zu dieser Entwicklung konnten quantentheoretische Rechenverfahren<br />

entwickelt und verfeinert werden, die diese Beobachtungen mit hoher Präzision beschreiben<br />

bzw. voraussagen können. Auch ultraschnelle Phänomene können so detailliert studiert werden<br />

[Zewa94]. In der Pump-probe Spektroskopie wird ein System (z.B. ein Molekül oder ein Cluster)<br />

mit einem ersten Wellenpuls präpariert (pump) und nach einer variablen Zeit mit einem<br />

zweiten Puls abgetastet (probe). Etwas genauer kann man sagen, daß in gebundenen und<br />

nichtgebundenen Zuständen Wellenpakete durch kohärente Überlagerung mehrerer stationärer<br />

quantenmechanischer Eigenzustände erzeugt werden. Die nachfolgende Propagation dieser<br />

zum Zeitpunkt des Pumppulses lokalisierten Pakete wird durch den probe-Puls abgetastet.<br />

Speziell die Arbeiten von A. Zewail (Chemie-Nobelpreis 1999) waren wegweisend für die<br />

Untersuchung der molekularen Dynamik der chemischen Bindung in der Zeitdomäne [Rosk88].<br />

Diese Art der Analyse bezeichnet man auch als Laser Femtochemistry [Zewa88].<br />

Abbildung 4.38 zeigt zwei mögliche Varianten der Pump-probe Technik. Bei der zwei-Photonen<br />

Ionisation (two photon ionization, TPI,links) wird durch Absorption des ersten Photons hν1<br />

(pump) ein langlebiger angeregter Zustand populiert, von dem aus die Ionisation des Moleküls<br />

durch Aufnahme des zweiten Photons (probe, hν2) erfolgt. Stimmt man die Pumpwellenlänge

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