16.11.2012 Aufrufe

Untitled - IRS

Untitled - IRS

Untitled - IRS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

122 KAPITEL 4. FLUORESZENZSPEKTROSKOPIE<br />

Abbildung 4.24: Die Fluoreszenz-Zerfallsrate des angeregten 6 D 7/2-Zustandes ist<br />

abhängig vom Mischungsverhältnis [H2O] / [D2O].(nach [Kimu94])<br />

regung gegenüber einer 5-fach Obertonanregung proportional e 5−8 = e −3 ∼ 0.05 zu erwarten.<br />

In der Tat sinkt die Rate in reinem D2O um den Faktor 18 und statt τH = 69 µs mißt man<br />

τH = 1.3 ms. Tauscht man nicht alle H-Atome durch D-Atome aus, sondern löst das Curium<br />

in einer definierten Mischung aus H2O und D2O, so erhält man Quenchraten zwischen den<br />

beiden Extremen, je nachdem wieviel der 18 H-Atome der am Cm koordinierten Wassermoleküle<br />

ausgetauscht werden 4 .Im Gegensatz zu Lebensdauermessungen an Mischungen zweier<br />

stabiler Spezies wie in Abb. 4.23c erhält man hier keine bi- oder multiexponentiellen Zusammenhänge<br />

sondern eine monoexponentielle Kurve mit einer mittleren Rate. Grund hierfür ist<br />

die schnelle D-H Austauschkinetik. Während der Lebensdauer des angeregten Cm 3+ tauschen<br />

D und H Atome vielfach aus und erzeugen so eine mittlere Anzahl von Quenchern. Abbildung<br />

4.24 zeigt gemessene Zerfallsraten abhängig vom Mischungsverhältnis [H2O] / [D2O].<br />

Die Rate steigt linear proportional mit der Anzahl koordinierter H-Atome (Kimura-Gleichung,<br />

[Kimu94]). Umgekehrt läßt sich auf diese Weise aus der Zerfallsrate die (mittlere) Anzahl koordinierter<br />

H2O Moleküle bestimmen. Verändert sich diese Zahl bei einer Reaktion mit einem<br />

nicht-quenchenden Liganden oder bei der Sorption an bzw. dem Einbau in einen Festkörper,<br />

so sieht man das sofort an der Lebensdauer.<br />

Durch die dreifach-Selektivität (Anregungswellenlänge, Emissionsspektrum und<br />

Zeitauflösung) ist die TRLFS sehr empfindlich und auch sehr Element-selektiv. Cm-<br />

Speziation ist nicht-invasiv bis in den Bereich von ca. 10 −9 mol l −1 möglich, reiner Nachweis<br />

sogar bis zu drei Größenordnungen sensitiver. Anwendung findet die TRLFS bei der Unterscheidung<br />

verschiedener Komplexe und der Gewinnung von Komplexbildungskonstanten.<br />

Ebenfalls untersucht werden Matrixeffekte auf das Metallion und temperaturabhängige<br />

Studien erlauben die Bestimmung von ∆G, ∆H und ∆S.<br />

4 Cm ist in wäßriger Phase 9-fach koordiniert. Seine Hydrathülle besteht aus 9 Wassermolekülen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!