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6.2. RESONANZIONISATIONSMASSENSPEKTROMETRIE (RIMS) 177<br />

ordnungen kleiner als der für die resonante Ionisation wie im Fall (e) – (h) (siehe Tabelle<br />

6.1). Im Fall (e) wird aus dem reellen Zustand in einen autoionisierenden Zustand (AI) durch<br />

resonante Absorption eines Photons angeregt. Ein AI ist ein angeregter Zustand mit mehreren<br />

Valenzelektronen, dessen Gesamtenergie oberhalb der Ionisationsgrenze liegt. Dieser zerfällt<br />

effizient in ein freies Elektron und das ionisierte Atom. Die Anregung eines AI erhöht zudem<br />

die Selektivität. Alternativ kann vom höherliegenden reellen Zustand eine Anregung in einen<br />

Rydberg-Zustand nur wenig unterhalb der Ionisationsgrenze erfolgen (f), bei dem anschließend<br />

nichtresonant durch einen Infrarotlaser (IR-Laser) (g) oder durch Anlegen eines elektrischen<br />

Feldes (h) die Ionisation durchgeführt wird.<br />

Tabelle 6.1: Mögliche Ionisationsschritte für die RIMS mit Wirkungsquerschnitten [Leth87]<br />

Art der Ionisation Wirkungsquerschnitt [cm 2 ]<br />

Nichtresonant 10 −17 – 10 −19<br />

Autoionisierender Zustand ≈ 10 −15<br />

IR-Ionisation eines Rydbergzustandes ≈ 10 −16<br />

Feldionisation eines Rydbergzustandes ≈ 10 −14<br />

Die herausragenste Eigenschaft der RIMS ist die hohe Elementselektivität. Die Dichte der<br />

durch elektrische Dipolübergänge zugänglichen Elektronenniveaus in einem Atom liegt im<br />

Bereich 1 pro 1 eV für tiefliegende Niveaus und ≈ 100 pro 1 eV für höherliegende (n =<br />

20) bei einer typischen Linenbreite von ca. 7 × 10 −8 eV (für 10 ns Lebensdauer). Die Bandbreite<br />

z.B. eines gewöhnlichen Farbstofflasers ohne Etalon liegt in der Größenordnung 10 −5<br />

eV, für cw-Laser ist dieser Wert noch kleiner, wodurch die Wahrscheinlichkeit, einen elektronischen<br />

Übergang ungewollt anzuregen, gering ist, insbesondere für zwei- oder dreistufige<br />

Anregung [Trau04]. Beiträge durch thermische Ionisation von anderen Elementen oder Molekülen<br />

oder durch nichtresonante Ionisation, insbesondere durch energiereiches ultraviolettes<br />

Licht, können jedoch zu einer Erhöhung des Untergrunds und Verringerung der Selektivität<br />

führen.<br />

Die Wahl des Anregungsschemas hängt von der Aufgabenstellung, der benötigten und erreichbaren<br />

Ionisationseffizienz und Element- und Isotopenselektivität ab. Der Nachweis der durch<br />

die Resonanzionisation erzeugten Ionen erfolgt bei der RIMS durch ein Massenspektrometer,<br />

wodurch eine gute Massenselektivität und zusätztliche Untergrundunterdrückung erreicht<br />

wird. Bei cw-Lasern bietet sich die Verwendung von Quadrupol-Massenspektrometern (QMS)<br />

an, für gepulste Laser wird die Flugzeitmassenspektrometrie (time-of-flight TOF) eingesetzt.<br />

Ein Beispiel eines experimentellen Aufbaus des in dieser Arbeit verwendeten Lasersystems<br />

und Flugzeitmassenspektrometers wird im folgenden Abschnitt(§ 6.2.2) beschrieben.<br />

Die Resonanzionisation lässt sich durch den Dichtematrixformalismus im allgemeinen Fall,<br />

sowie für gepulste breitbandige Laser mit einigen Gigahertz Linienbreite durch den Ratengleichungsformalismus<br />

beschreiben [Leth87].

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