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Einleitung<br />

Laser sind ein unverzichtbares Werkzeug in Physik und Chemie, mit einem breiten Anwendungsspektrum.<br />

Neben der ursprünglichen spektroskopischen Ausrichtung als monochromatische<br />

Lichtquelle, dienen sie heute auch so verschiedenen Zielen wie der Material-Desorption,<br />

der hochpräzisen Abstandsmessung oder der Bereitstellung von Frequenznormalen in der Metrologie.<br />

Mit Anwendungen wie dem CD/DVD-Player und -Brenner oder Laserpointern hat<br />

der Laser Einzug in praktisch jedes Wohnzimmer gehalten. Der inzwischen umsatzstärkste<br />

Lasertyp, der Halbleiterlaser, hat die Datenübermittlung revolutioniert. Optische Glasfasernetze<br />

wären ohne ihn nicht möglich. In der Wissenschaft wurden Arbeiten zum Laser sowie<br />

darauf aufbauende Techniken mehrfach mit Nobelpreisen ausgezeichnet. So erhielten Townes,<br />

Basov und Prokhorov 1964 den Nobelpreis für Physik für die Entdeckung des Laser<br />

(Maser)-Prinzips. 1971 wurde der Preis an Gabor für die Technik der Holographie verliehen.<br />

Die Entwicklung nichtlinearer Laser-Methoden wurde 1981 mit dem Nobelpreis an<br />

Bloembergen und Schalow gewürdigt. Letzterer wurde insbesondere durch grundlegende<br />

Arbeiten zur Theorie des Lasers bekannt, speziell zur Berechnung der Lasing-Schwelle. Chu,<br />

Cohen-Tannoudji und Phillips wurden 1997 für Methoden zur Laser-Kühlung von Atomen<br />

und für die Realisierung Laser-basierter Atomfallen ausgezeichnet. An Alferov und<br />

Kroemer erging der Preis 2000 für Arbeiten zum Halbleiterlaser. Und 2001 erhielten Cornell,<br />

Ketterle und Wieman den Preis für die erste experimentelle Realisierung eines Bose<br />

Einstein Kondensats, eine Arbeit die die Abkühlung eines atomaren Gases in einer Atomfalle<br />

auf einige 100 nanoKelvin erforderte, ein Wert der nur mittels Laserkühlung erreichbar ist.<br />

Auch ein Nobelpreis für Chemie wurde für Arbeiten mit Lasern vergeben. 1999 erhielt Zewail<br />

den Preis für seinen direkten Nachweis des Übergangszustandes chemischer Reaktion<br />

mittels fs-Lasern.<br />

Dieses Skript soll einen Überblick der derzeit wichtigsten Methoden in der Chemie vermitteln.<br />

Hierzu werden am Anfang die Geschichte (§ 1) und die Grundlagen (§ 2) der Lasertechnik sowie<br />

zum Verständnis wichtige Aspekte der Optik besprochen. Eine Auswahl gängiger Lasertypen<br />

wird im Detail behandelt, allerdings erfolgt die Beschreibung dieser Laser nicht in einem<br />

eigenen Kapitel sondern im Rahmen je einer typischen Anwendung.<br />

Insgesamt ist diese Vorlesung nach Anwendungen gegliedert. Beginnend mit Techniken der<br />

Lichtstreuung (§ 3) folgen lineare Methoden (§ 4), z.B. Fluoreszenzspektroskopie, Kurzpuls-<br />

Anwendungen, Laser in der Kernenergie (§ 5), Kopplung mit massenspektrometrischen Methoden<br />

(§ 6), Plasmaerzeugung und -spektroskopie (§ 7), Infrarot- und Schwingungsspektroskopie<br />

(§ 8) insbesondere Fernerkundungsmethoden (LIDAR). Auch anwendungsnahe Gebiete wie<br />

Laser in der Medizin, Vermessung und Materialbearbeitung werden angesprochen sowie ein<br />

Blick in die Zukunft der Lasertechnologie gewagt (Fusionslaser). Alle grundlegenden Methoden<br />

werden anhand von Beispielen diskutiert. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Techniken<br />

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