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186 KAPITEL 7. LASERPLASMEN UND SPEKTROSKOPIE<br />
7 Laserplasmen und Spektroskopie<br />
7.1 DIE LASERABLATION UND PLASMAERZEUGUNG<br />
Wir hatten bereits in den Anfangskapiteln darüber gesprochen, daß sich gepulste Laser gut<br />
zur gezielten Ablation von Material eignen und daß schon der Rubinlaser im Jahr 1963 zu<br />
diesem Zweck benutzt wurde. Die Laserablation (LA) ist um so effizienter und die Abtragung<br />
um so sauberer, je höher die Photonenenergie des verwendeten Lichts und je kürzer die<br />
Pulslänge ist. Während infrarote ns Pulse eher zu einem Aufschmelzen der Probe und diffusen<br />
Kratern führen, können mit dem UV Licht feine Strukturen sauber erzeugt werden. Als Laser<br />
eignen sich im Prinzip alle gepulsten Systeme mit Pulsenergien von mindestens 10 mJ, also<br />
z.B der Stickstoff-Laser (§ 3.7), der Kohlendioxid-Laser (§ 5.5), der Rubin Laser, oder auch<br />
der Titan:Saphir Laser (§ 8.4). Die gängigsten Typen sind allerdings zur Zeit wegen seiner Robustheit<br />
der Nd:YAG-Laser (§ 5.2) (1064 nm) ggf. mit Frequenzvervielfachung (SHG: 532 nm,<br />
THG: 355 nm und FHG: 266 nm) und wegen der Vorteile der UV-Ablation der Excimer-Laser<br />
(§ 3.8: ArF: 193 nm, F2: 157 nm). UV Licht bietet zudem den Vorteil besserer Fokusierbarkeit,<br />
also kleineren Fokusradius’ r0 gemäß der Beugungsbegrenzung<br />
r0 = λf<br />
πR<br />
(7.1)<br />
R Strahlradius, λ Wellenlänge und f Brennweite der Linse. Auch Ultrakurzpulssysteme finden<br />
trotz höherer Kosten eine zunehmende Verbreitung. Statt großer flacher Krater bei Langpulslasern<br />
entstehen kleine, scharf begrenzte ’ Löcher‘.<br />
Analytische Methoden für die diese Art des ’ sampling‘ angewendet wird sind z.B. die<br />
AES (Atom Emissions Spektroskopie), die ICP MS (Inductively- coupled-plasma massspectrometry),<br />
MALDI (siehe § 6.3), und natürlich die Spektroskopie im Ablationsplasma<br />
selbst, die LIBS (Laser-induzierte Breakdown spectroscopy: § 7.3). Bei der Laserablation<br />
erübrigt sich in den meisten Fällen eine Probenvorbereitung, und es sind Materialien zugänglich,<br />
die chemisch schwer handhabbar oder sehr gefährlich sind. Z.B. ist mit der LIBS eine<br />
berührungslose Elementspeziation radioaktiven Materials möglich, ohne dieses aus Sicherheitsbehältern<br />
bzw. sogenannten ’ heißen Boxenlinien‘ ausschleusen zu müssen. Außerdem<br />
kann durch feine Fokussierung des Lasers eine räumliche Auflösung der ’ Probennahme‘ im<br />
µm Bereich erzielt werden.