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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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Phytomedizin „Monitoring <strong>und</strong> Prognose“<br />

Epidemie von Peronospora parasitica an Radies in Abhängigkeit von<br />

Temperatur <strong>und</strong> Wasserdampfsättigungsdefizit der Luft<br />

M. Fink <strong>und</strong> A. Kofoet<br />

Institut für Gemüse- <strong>und</strong> Zierpflanzenbau, Theodor Echtermeyer Weg 1, 14979 Großbeeren<br />

fink@igzev.de<br />

In Nordeuropa werden Radies (Raphanus sativus L.) im Herbst <strong>und</strong> Frühjahr überwiegend im<br />

Gewächshaus angebaut. Die Entwicklung <strong>des</strong> Falschen Mehltaus an Radies (Peronospora<br />

parasitica) wird stark von der Temperatur (T) <strong>und</strong> dem Wasserdampfsättigungsdefizit (SD)<br />

der Luft beeinflusst. Die Ziele unserer Untersuchung waren, 1.) zu prüfen, ob die Epidemie<br />

durch Steuerung <strong>des</strong> Gewächshausklimas gesteuert werden kann <strong>und</strong> 2.) die Wirkung von T<br />

<strong>und</strong> SD auf den Epidemieverlauf mittels eines einfachen Modells zu beschreiben.<br />

Fünf Anbausätze Radies wurden nacheinander in einem Gewächshaus angebaut, in dem die<br />

Sollwerte für Heizung <strong>und</strong> Lüftung so gesetzt wurden, dass für jeden Satz zuerst günstige <strong>und</strong><br />

später ungünstige Bedingungen für die Krankheitsentwicklung vorlagen. Die Pflanzen wurden<br />

nach der Keimung inokuliert <strong>und</strong> die Befallshäufigkeit einmal in der Woche bis zur Ernte<br />

bonitiert. Zusätzlich wurden Experimente in Klimakammern durchgeführt, in denen bei konstanten<br />

Temperaturen zwischen 8 <strong>und</strong> 27°C Befallshäufigkeit <strong>und</strong> Sporulationsintensität bestimmt<br />

wurden.<br />

Das von Fink <strong>und</strong> Kofoet (2005) entwickelte Modell beschrieb die gemessenen Werte gut (r =<br />

0,91; n = 29). Die geschätzten Modellparameter zeigten, dass Temperaturen von etwa 20°C<br />

<strong>und</strong> Sättigungsdefizite kleiner als 0.03 hPa zur schnellsten Epidemieentwicklung führten. Bei<br />

hohen Sättigungsdefiziten (SD > 2.0 hPa) war die Epidemieentwicklung, unabhängig von der<br />

Temperatur, null. Sowohl die Messwerte als auch die Modellergebnisse zeigten, dass der<br />

Krankheitsverlauf von P. parasitica durch Veränderungen <strong>des</strong> Gewächshausklimas effektiv<br />

kontrolliert werden kann.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />

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