43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des
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Gemüsebau „Stickstoffdynamik“<br />
Auswirkungen von Winterbegrünungen auf N-Dynamik <strong>und</strong> Ertrag in<br />
ökologischen Gemüsebaufruchtfolgen<br />
M. Koller 1 , A. Vieweger 1 , R. Bauermeister 2 , R. Total 2 , D. Suter 3 <strong>und</strong> P.Mäder 1<br />
1<br />
Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL), Ackerstrasse, CH-5070 Frick<br />
martin.koller@fibl.org<br />
2<br />
Agroscope FAW Wädenswil, Schloss, CH-8820 Wädenswil<br />
3 Agroscope FAL Reckenholz, Reckenholzstr. 191, CH-8046 Zürich<br />
Winterbegrünungen sind im ökologischen Landbau – insbesondere im viehlosen Anbau –<br />
wichtige Quellen für Stickstoff <strong>und</strong> tragen zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit bei.<br />
Auf Praxisbetrieben wurden in zwei Versuchen die Auswirkungen von Gründüngungs-, Winterbegrünungs-<br />
<strong>und</strong> Untersaatverfahren auf die N-Dynamik <strong>und</strong> den Ertrag der jeweiligen<br />
Nachfolgekultur untersucht.<br />
Im ersten Versuch (Vergleich von überwinternden <strong>und</strong> nicht überwinternden Gründüngungsmischung)<br />
wurde nach einer nicht überwinternden Gründüngung (30% Phacelia <strong>und</strong> 70%<br />
Klee) in der Nachfolgekultur Weisskohl 15% Mehrertrag gegenüber Brache festgestellt.<br />
Kleegrasmischungen (60% Dt. <strong>und</strong> Einj. Weidelgras <strong>und</strong> 40% Inkarnatklee) führten teils sogar<br />
zu Mindererträgen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass sich der Klee in den Mischungen<br />
schwach entwickelte <strong>und</strong> <strong>des</strong>halb einen geringen Stickstoffbeitrag geleistet hat.<br />
Im zweiten Versuch (Untersaaten <strong>und</strong> Winterbegrünungen in einer dreijährigen Fruchtfolge)<br />
zeigte sich bei Porree, dass durch späte Untersaaten (Ende Juli bzw. Mitte August) keine<br />
Mindererträge auftraten. Gegenüber einer Winterbrache wurde nach Leguminosen-<br />
Gründüngungen ein tendenzieller Mehrertrag der Folgekultur festgestellt, während nach<br />
Kleegras, Roggen oder Hafer die Erträge geringer ausfielen. Begleitende Nmin-<br />
Untersuchungen bestätigten die Vermutung, dass nach gräserreichen Mischungen Stickstoff<br />
im Boden festgelegt wurde. Die Resultate deuten darauf hin, dass gräserfreie Mischungen<br />
über den Winter auch bedeutende N-Mengen konservierten <strong>und</strong> dieser Stickstoff in der Folgekultur<br />
mineralisierte.<br />
In den Versuchen wurde deutlich, dass die Etablierung von Winterbegrünungen nach späträumenden<br />
Kulturen stark von der Witterung abhängt. Wir schlussfolgern, dass gräserfreie<br />
Mischungen (oder solche mit geringem Grasanteil) für Winterbegrünungen, wie sie von den<br />
Anbauverbänden gefordert werden, vorzuziehen sind.<br />
BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />
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