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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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Phytomedizin/Obstbau/Technik „Molekularbiologie <strong>und</strong> Physiologie“<br />

Molekularbiologische Methoden zur Bearbeitung<br />

gartenbauwissenschaftlicher Fragestellungen<br />

P. Franken, D. Zeuske <strong>und</strong> A. Waschke<br />

Institut für Gemüse <strong>und</strong> Zierpflanzenbau, Theodor-Echtermeyer-Weg 1, 14979 Großbeeren<br />

franken@igzev.de<br />

Als problemorientierte Disziplin zeichnet sich die Gartenbauwissenschaft durch ihre ganzheitliche<br />

Sichtweise aus. Ihr Ziel ist es, verschiedene Kausalzusammenhänge gleichzeitig zu berücksichtigen<br />

<strong>und</strong> in einem Gesamtkonzept zusammen zu fassen. Sie bezieht <strong>des</strong>halb unterschiedliche<br />

Fachdisziplinen zur Beantwortung ihrer Fragen ein, um auf ein möglichst breites<br />

Wissen <strong>und</strong> Methodenspektrum zurückgreifen zu können. Die Molekularbiologie hat in den<br />

letzten Jahren gezeigt, dass sie nicht nur sehr empfindliche Werkzeuge zur Analyse einzelner<br />

Detailprobleme zur Verfügung stellen kann, sondern dass sie auch in der Lage ist, bestimmte<br />

Systeme in ihrer Gesamtheit zu betrachten. Ein Beispiel aus dem Bereich der Phytomedizin<br />

soll dies verdeutlichen.<br />

Arbuskuläre Mykorrhizapilze (AM Pilze) bilden mit den Wurzeln der meisten Landpflanzen<br />

eine Lebensgemeinschaft <strong>und</strong> sind integraler Bestandteil vieler natürlicher <strong>und</strong> vom Menschen<br />

genutzter Böden. Dabei beeinflussen sie nicht nur die Nährstoffversorgung der Pflanze,<br />

sondern verändern auch ihre Wechselwirkung mit pathogenen Mikroorganismen. So konnte<br />

gezeigt werden, dass die Symptomausbildung nach Infektion der Gartenerbse (Pisum sativum)<br />

<strong>und</strong> der entsprechenden Modellpflanze Medicago truncatula mit dem Wurzelfäuleerreger<br />

Aphanomyces euteiches wesentlich reduziert ist, wenn diese vorher von dem AM Pilz Glomus<br />

mosseae besiedelt sind. Um hier möglichst viele Kausalzusammenhänge <strong>des</strong> Gesamtsystems<br />

in einem Ansatz zu betrachten, wurden 16.000 Gene von M. truncatula, die in die verschiedensten<br />

physiologischen Prozesse der Pflanze involviert sind, parallel untersucht. Dazu hybridisierten<br />

Sequenzen dieser Gene, die auf einen Mikroarray aufgebracht waren, an komplexe<br />

cDNA Sonden aus Wurzeln, die in unterschiedlicher Kombination mit dem Symbiont <strong>und</strong><br />

dem Pathogen inokuliert waren. Über die Expressionsmuster dieser Gene <strong>und</strong> ihre Gruppierung<br />

ließen sich bestimmte Faktoren identifizieren, die bei dem Phänomen der AM induzierten<br />

Resistenz eine Rolle spielen könnten. Zwei dieser Gene wurden ausgewählt, um ihre mögliche<br />

Funktion in der Resistenzinduktion in transgenen Wurzelkulturen näher zu charakterisieren.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />

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