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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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Obstbau<br />

Interspezifische Hybridisation zwischen Fragaria x ananassa <strong>und</strong><br />

Fragaria vesca ssp. vesca f. alba<br />

K. Olbricht 1 , F. Würzburg 1,2 <strong>und</strong> R. Drewes-Alvarez 2<br />

1 B<strong>und</strong>esanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen, Institut für Obstzüchtung,<br />

Pillnitzer Platz 3a, 01326 Dresden, k.olbricht@bafz.de<br />

2<br />

Hochschule für Technik <strong>und</strong> Wirtschaft (FH), Fachbereich Landbau/Lan<strong>des</strong>pflege,<br />

Pillnitzer Platz 2, 01326 Dresden<br />

Die Hochleistungssorten der Kulturerdbeere Fragaria x ananassa befinden sich auf oktoploidem<br />

Niveau. Wertvolle Eigenschaften der niederploiden Arten wie z.B. Resistenzen <strong>und</strong><br />

Aromastoffe blieben weitestgehend ungenutzt in der mehr als 250 Jahre währenden Züchtungsgeschichte<br />

der Fragaria x ananassa. Beobachtungen spontaner Hybridisationen zwischen<br />

Fragaria chiloensis <strong>und</strong> Fragaria vesca in Überlappungsbereichen der natürlichen Habitate<br />

in Kalifornien <strong>und</strong> die gut dokumentierte Züchtungsgeschichte der dekaploiden Fragaria<br />

x vescana lassen Kreuzungsergebnisse zwischen Erbeerarten mit unterschiedlichen Ploidiestufen<br />

erwarten.<br />

„Fraroma“ ist eine oktoploide Erdbeersorte. Fragaria vesca ssp. vesca f. alba ist eine diploide,<br />

gelbfrüchtige Walderdbeere, deren Aromamuster außergewöhnlich ist <strong>und</strong> besonders hohe<br />

Konzentrationen der humansensorisch wichtigen Ester aufweist. Im Versuchansatz soll das<br />

Aromapotential der diploiden, gelbfrüchtigen Walderdbeere für die Sortenentwicklung auf<br />

oktoploidem Niveau nutzbar gemacht werden.<br />

Aus den Kreuzungsansätzen der diploiden Art Fragaria vesca ssp. vesca f. alba mit der oktoploiden<br />

Erdbeersorte „Fraroma“ resultierten mehrere Sämlingspopulationen. Nachkommen<br />

mit verminderter Fertilität <strong>und</strong> mit intermediärem Phänotyp konnten in der Züchtungsselektion<br />

eindeutig als Hybridprodukte identifiziert werden. Theoretisch ergeben sich aus der Kreuzung<br />

von diploiden <strong>und</strong> oktoploiden Pflanzen pentaploide Nachkommen. Durch indirekte <strong>und</strong><br />

direkte Ploidiebestimmungen (Stomatamessung <strong>und</strong> Chromosomenzählung) konnte der Ploidiestatus<br />

in der F1 als pentaploid bzw. in reziproker Kreuzung als hexaploid geklärt werden.<br />

Diese Pflanzen stehen zur weiteren züchterischen Nutzung als definierte Ausgangspflanzen<br />

zur Verfügung.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />

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