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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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Phytomedizin<br />

Blattkäfer <strong>des</strong> Diabrotica spp. Komplexes (Coleoptera:Chrysomelidae) als<br />

Schädlinge gartenbaulicher Kulturen einschließlich Gurkengewächsen<br />

(Cucurbitaceae)<br />

H.E. Hummel 1 , Ch. Ulrichs 2 <strong>und</strong> T. Kistner 2<br />

hans.e.hummel@agrar.uni-giessen.de<br />

1<br />

Universität Gießen, Organischer Landbau, Karl-Glöckner-Str. 21C, 35394 Gießen<br />

2 Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Gartenbauwissenschaften,<br />

Fachgebiet Urbaner Gartenbau, Lentzeallee 55, 14195 Berlin<br />

Im nordamerikanischen Gartenbau spielen Mitglieder der dort heimischen Genera Diabrotica<br />

<strong>und</strong> Acalymma eine Rolle als Schädlinge von Kürbis, Melonen <strong>und</strong> Gurken. Vor allem der<br />

Gurkenkäfer Diabrotica <strong>und</strong>ecimpunctata howardi, sowie verwandte Arten D.virgifera virgifera,<br />

D. barberi <strong>und</strong> Acalymma vittatum sind auf Cucurbita maxima, C. pepo <strong>und</strong> zahlreicher<br />

ihrer Kultivare <strong>und</strong> Hybride zu finden. Es ist bekannt, daß als nicht flüchtige Kairomone die<br />

bitteren Cucurbitacine in den vegetativen Pflanzenteilen <strong>und</strong> die flüchtigen Kairomone <strong>des</strong><br />

Trimethoxybenzols, <strong>des</strong> Zimtaldehyds <strong>und</strong> <strong>des</strong> Indols in den Blüten weit verbreitet sind <strong>und</strong><br />

die Blattkäfer anlocken. Auf der Suche nach einem generell wirksamen Attraktans, das sich<br />

zum Zwecke <strong>des</strong> Monitoring einsetzen läßt, fand R.L.Metcalf Ende der 1980er Jahre das<br />

MCA (4-Methoxy-Zimtaldehyd), das auf Männchen <strong>und</strong> Weibchen von D.v.virgifera <strong>und</strong> D.<br />

barberi gleichermaßen anziehend wirkt, <strong>und</strong> für diese Arten an die Spezifität <strong>und</strong> Wirksamkeit<br />

eines Pheromone heranreicht, obwohl es weder in den Käfern selbst noch in den Pflanzen<br />

nachweisbar war. Es ist synthetisch leicht zugänglich <strong>und</strong> dient heute kommerziell als Attraktans<br />

für Monitoring Fallen. Einige der genannten Arten gelten als Überträger der bakteriellen<br />

Gurkenwelke, können aber auch erhebliche Fraßschäden an Früchten <strong>und</strong> Blüten der Cucurbitaceen<br />

verursachen <strong>und</strong> den Fruchtansatz schwächen. D.v.virgifera ist an Mais in Nordamerika<br />

für jährliche Behandlungskosten von 1 Milliarde US-Dollar verantwortlich. Für Cucurbitaceen<br />

sind jedoch keine ähnlich verlässlichen quantitativen Vergleichszahlen verfügbar. Nach<br />

der Einschleppung von D.v.virgifera nach Europa vor etwa 15 Jahren ist das Schadpotential<br />

für Cucurbitaceen keineswegs zu unterschätzen. Es ist geplant eine Gefährdungsabschätzung<br />

für D.v.virgifera für gartenbauliche Kulturen in Deutschland vorzunehmen. Vermehrte Aufmerksamkeit<br />

wird den für den Gartenbau relevanten Arten Ölkürbis <strong>und</strong> Gewürzgurken geschenkt.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />

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