43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des
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Gemüsebau<br />
Die N-Mineralisation in gartenbaulich genutzten Böden zweier<br />
unterschiedlicher Klimazonen<br />
C. Nendel 1 <strong>und</strong> H. Riley 2<br />
1<br />
Institut für Gemüse- <strong>und</strong> Zierpflanzenbau, Th.-Echtermeyer-Weg 1, 14979 Großbeeren<br />
nendel@igzev.de<br />
2<br />
Bioforsk Øst Kise, Kiseveien 337, 2350 Nes på Hedmark, Norwegen<br />
Pool-basierte Modelle für die N-Mineralisation aus organischer Substanz (OS) im Boden sagen<br />
voraus, dass sich in Böden mit konstanter Zufuhr organischen Materials ein Fließgleichgewicht<br />
zwischen Zufuhr <strong>und</strong> Abfuhr von Stickstoff einstellt. Die Einstellung <strong>des</strong> Gleichgewichts<br />
ist unabhängig von den klimatischen Bedingungen, nicht aber die Rate der Mineralisation.<br />
Niedrige Temperaturen führen in kühlen Klimaten wegen niedrigerer Abbauraten zu<br />
einer höheren Anreicherung der OS im Boden als im Vergleich zu wärmeren Klimaten. Böden<br />
mit hohen Gehalten an OS <strong>und</strong> niedrige Abbauraten setzen nach der Theorie jedoch vergleichbare<br />
Mengen N frei wie Böden mit niedrigen Gehalten <strong>und</strong> hohen Abbauraten, ähnlicher<br />
konstanter Input an OS <strong>und</strong> damit Fließgleichgewicht vorausgesetzt.<br />
Mit Hilfe von Freiland-Inkubationsversuchen in einer kühlen <strong>und</strong> einer temperaten Klimazone<br />
an zwei Böden aus Norwegen (Mikrolysimeter am Standort Kise, Norwegen) <strong>und</strong> an fünf<br />
Böden aus Deutschland (Mikrolysimeter am Standort Großbeeren, Deutschland) wurden einjährige<br />
Datensätze über die N-Mineralisation lokaler Böden aus langjährig gartenbaulicher<br />
Nutzung erzeugt. Das Simulationsmodell HERMES wurde für die Darstellung der verwendeten<br />
Systeme eingerichtet <strong>und</strong> anhand der Eingangsparameter initialisiert. Die Simulation der<br />
N-Auswaschung aus den Mikrolysimetern zeigte, dass unabhängig vom Standort die verwendeten<br />
Parameter zu einem guten Ergebnis in schluffig-lehmigen Böden führten (r² zwischen<br />
0,90 <strong>und</strong> 0,98). Für sandige Böden konnten in beiden Klimazonen nur weniger gute Ergebnisse<br />
erzielt werden (r² = 0,87 in Kise <strong>und</strong> -0,44 in Großbeeren). Dies bestätigt die Kritik von<br />
Heumann <strong>und</strong> Böttcher (2004) an der Verwendung von auf Löß-Standorten abgeleiteten Parametern<br />
für die Simulation der N-Mineralisation in Sandböden.<br />
Literatur:<br />
Heumann <strong>und</strong> Böttcher (2004): Temperature functions of the rate coefficients of net N mineralisation<br />
in sandy arable soils. I. Derivation from laboratory incubations. J. Plant Nutr. Soil Sci. 167, 381-389.<br />
BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />
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