43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des
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Zierpflanzenbau<br />
Transpirationsstudien an Schnittrosen im Nachernteprozess<br />
O. Schmid 1 , F. Steinbacher 2 , S. Spinarova 1 <strong>und</strong> L. Hendriks 1<br />
1<br />
Fachgebiet Zierpflanzenbau der FA Geisenheim, Von-Lade-Str. 1, 65366 Geisenheim<br />
o.schmid@fa-gm.de<br />
2<br />
Technische Universität München, Lehrstuhl für Zierpflanzenbau, 85350 Freising<br />
Eine ausgeglichene Wasserbilanz ist für die Vasenhaltbarkeit von Schnittblumen von entscheidender<br />
Bedeutung. Kenngrößen dieser Bilanz sind die Wasseraufnahme, Transportprozesse<br />
in den Xylemgefäßen sowie stomatäre <strong>und</strong> kutikuläre Wasserverluste.<br />
Der nachfolgende Beitrag untersucht die Funktionsfähigkeit der Stomata im Nachernteprozess.<br />
Ziel der Arbeit ist die Entwicklung eines Testverfahrens zur Charakterisierung der Stomatafunktion<br />
von Schnittrosensorten unter Stressbedingungen.<br />
Die Transpirationsmessungen wurden zeitgleich porometrisch <strong>und</strong> gravimetrisch unter stationären<br />
Bedingungen durchgeführt. Zur Prüfung der Stomatafunktion wurden sowohl kurzzeitige<br />
Hell-Dunkelwechsel im 3 St<strong>und</strong>en Rhythmus sowie De- <strong>und</strong> Rehydrierungsexperimente<br />
durchgeführt.<br />
Auch im kurzzeitigen Hell-Dunkelwechsel folgte die Transpirationrate der Einstrahlung. Die<br />
Stomataöffnung setzte jeweils 10-20 Minuten nach Beginn der Lichtphase, der Stomataschluss<br />
nahezu unmittelbar nach Beginn der Dunkelphase ein. In den ersten Lichtzyklen<br />
konnte ein Anstieg der mittleren Transpirationsrate mit jeder Lichtphase beobachtet werden.<br />
Im Verlauf <strong>des</strong> Vasenlebens nahm die Transpirationsrate, vermutlich auf Gr<strong>und</strong> von Wassermangel,<br />
kontinuierlich ab. Auffällig war dabei im späteren Stadium <strong>des</strong> Vasenlebens eine<br />
kurzzeitig stark erhöhte Wasserdampfabgabe zu Beginn jeder Lichtphase. Die Resttranspirationsraten<br />
in den Dunkelphasen veränderten sich während <strong>des</strong> Vasenlebens kaum. Erste Sortenvergleiche<br />
deuten darauf hin, dass wasserstresstolerante Sorten sowohl in der Licht- wie<br />
auch in der Dunkelphase weniger Wasserdampf abgeben als intolerante Sorten.<br />
Zu Beginn einer Dehydrierung wurde ein kurzfristiger Transpirationsanstieg beobachtet (Ivanoff-Effekt).<br />
Anschließend sank die Transpirationsrate innerhalb von etwa einer St<strong>und</strong>e auf<br />
ein Stressniveau von etwa 10-20% <strong>des</strong> Ausgangsniveaus ab. In der nachfolgenden Rehydrierungsphase<br />
stieg die Transpirationsrate zwar wieder an, das Ausgangsniveau wurde innerhalb<br />
<strong>des</strong> 12-stündigen Versuchszeitraumes jedoch nicht erreicht. Der Wiederanstieg der Wasserdampfabgabe<br />
<strong>und</strong> damit die Regenerationsfähigkeit der Stomata scheint bei wasserstresstoleranten<br />
Sorten stärker ausgeprägt zu sein. Neben sortenspezifischen Effekten konnte in weiteren<br />
Untersuchungen auch gezeigt werden, dass die Transportdauer <strong>und</strong> Transportbedingungen<br />
das Stomataverhalten von Schnittrosen stark beeinflussen können.<br />
BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />
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