43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des
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Ökonomie/Zierpflanzenbau „Ökonomische Aspekte <strong>des</strong> ökologischen Gartenbaus“<br />
Rahmenbedingungen <strong>des</strong> ökologischen Anbaues von Zierpflanzen <strong>und</strong><br />
Baumschulerzeugnissen in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />
B. Billmann<br />
FiBL, Ackerstrasse, CH-5070 Frick,<br />
bettina.billmann@fibl.org<br />
Von Mai 2002 bis Oktober 2003 wurde im Rahmen <strong>des</strong> B<strong>und</strong>esprogramms Ökologischer<br />
Landbau das Projekt "Ökologischer Anbau von Zierpflanzen <strong>und</strong> Baumschulerzeugnissen:<br />
Struktur, Entwicklung, Probleme, politischer Handlungsbedarf" durchgeführt. Ziel war es<br />
u.a., anhand von Interviews mit BetriebsleiterInnen <strong>und</strong> MarktakteurInnen sowie Gesprächen<br />
mit Fachleuten aus Betriebskontrolle, Beratung <strong>und</strong> Wissenschaft einen Überblick über die<br />
Rahmenbedingungen für diese Sektoren <strong>des</strong> ökologischen Anbaus zu geben.<br />
Im Hinblick auf die Vermarktung geben sowohl ErzeugerInnen als auch MarktakteurInnen<br />
Probleme an. Vor allem die direkt absetzenden ErzeugerInnen sehen in der Vermarktung das<br />
größte Problem überhaupt. Andrerseits beklagen GroßhändlerInnen durchweg, dass sie Mühe<br />
haben, akzeptable Bioprodukte in größeren Mengen zu bekommen. Im Bereich Richtlinien<br />
<strong>und</strong> Kontrolle werden die Rahmenbedingungen für die Biozierpflanzen- <strong>und</strong> -gehölzproduktion<br />
von den Betrieben als einigermaßen zufrieden stellend angesehen. Bei der Kontrolle<br />
mangelt es vor allem an der Fachkompetenz der KontrolleurInnen. Die Förderung der<br />
Betriebe ist gering <strong>und</strong> sehr uneinheitlich geregelt. Es besteht ein hoher Bedarf an Beratung,<br />
der nur sehr lückenhaft abgedeckt werden kann. Explizite Forschung für den biologischen<br />
Zierpflanzenbau fehlt fast vollständig; im Baumschulbereich hat es erste Ansätze zur Untersuchung<br />
der Produktions- <strong>und</strong> Marktbedingungen gegeben.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich besteht auf allen Ebenen ein großer Koordinationsbedarf. Da die o.g. Studie<br />
deutlich gezeigt hat, dass sich mit dem biologischen Anbau von Zierpflanzen <strong>und</strong> Baumschulerzeugnissen<br />
ein offensichtlich gangbarer Weg der nachhaltigen <strong>und</strong> anwenderfre<strong>und</strong>lichen<br />
Produktion auftut, wären eine gute fachliche <strong>und</strong> organisatorische Unterstützung <strong>des</strong><br />
Bio-Zierpflanzenbaus durch Beratung <strong>und</strong> Forschung sowie gezielte Förderungsmassnahmen<br />
vor allem der Vermarktung sehr sinnvoll.<br />
Literatur<br />
Geschäftsstelle B<strong>und</strong>esprogramm Ökologischer Landbau, B<strong>und</strong>esanstalt für Landwirtschaft <strong>und</strong> Ernährung<br />
(BLE) (2003): Ökologischer Anbau von Zierpflanzen <strong>und</strong> Baumschulerzeugnissen – Struktur,<br />
Entwicklung, Probleme, Politischer Handlungsbedarf, BLE Bonn, Bericht 232 Seiten + Anhang,<br />
www.orgprints.org/4199<br />
BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />
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