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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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Obstbau „Obstbau <strong>und</strong> Sortenprüfung/-erhaltung“<br />

Obstbau im Sudan – Perspektiven für die Zukunft<br />

J. Gebauer<br />

FG Ökologischer Pflanzenbau <strong>und</strong> Agrarökosystemforschung in den Tropen <strong>und</strong> Subtropen,<br />

Institut für Nutzpflanzenk<strong>und</strong>e, Universität Kassel, Steinstr. 19, 37213 Witzenhausen<br />

jgebauer@uni-kassel.de<br />

Der Sudan ist ein typisches Agrarland in Afrika. Über 60% der Bevölkerung sind in der<br />

Landwirtschaft beschäftigt. Informationen zum derzeitigen Obstbau liegen kaum vor.<br />

Während <strong>des</strong> zweijährigen Forschungsaufenthaltes im Sudan, gefördert von der Alexander<br />

von Humboldt-Stiftung, wurden Untersuchungen zum aktuellen Stand <strong>des</strong> Obstbaus <strong>und</strong> deren<br />

Bedeutung für die Zukunft durchgeführt.<br />

Im Sudan gibt es eine Reihe von subtropischen <strong>und</strong> tropischen Obstarten. Nur einige befinden<br />

sich jedoch in größerem Umfang im Anbau. Zu den Hauptobstarten zählen Bananen (Musa<br />

spp.), Datteln (P. dactylifera), Guaven (P. guajava), Mangos (M. indica) <strong>und</strong> Zitrusfrüchte<br />

(Citrus spp.). Sie werden vor allem im Nordsudan in Plantagen mit einer durchschnittlichen<br />

Anbaufläche von 1-40 ha kultiviert. Die Früchte werden überwiegend auf den Märkten der<br />

größeren Städte wie Khartum, Kassala <strong>und</strong> El Obeid angeboten. Ein Export von Obst findet<br />

nur in geringem Umfang in die Arabische Welt statt. In vielen Obstanlagen werden lokale<br />

Sorten angebaut. Diese sind oft gut an die vorherrschenden Wachstumsbedingungen in diesen<br />

Regionen angepasst, erzielen aber geringe Fruchtqualitäten <strong>und</strong> Erträge. Früchte von heimischen<br />

Wildobstaren stellen für die ländliche Bevölkerung in den Savannen vor allem in Notzeiten<br />

eine wichtige Nahrungsquelle dar.<br />

Der Sudan bietet mit seinen unterschiedlichen ökologischen Zonen <strong>und</strong> Böden, hohen Niederschlägen<br />

im Süden <strong>und</strong> der Verfügbarkeit von Bewässerungswasser entlang <strong>des</strong> Nils (Flussoasen)<br />

eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Obstproduktion. Die potentiellen Möglichkeiten<br />

sind bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Untersuchungen zur Sortenwahl, Vermehrung,<br />

Salzverträglichkeit von Obstgehölzen, Anbautechnik <strong>und</strong> Pflanzenschutz in Verbindung mit<br />

verbesserten Transport-, Lager- <strong>und</strong> Verpackungsmöglichkeiten sind zwingend notwendig.<br />

Weiterführende Literatur:<br />

Gebauer J. <strong>und</strong> Osman O.A. 2004: Obstbau im Sudan – unter Berücksichtigung von Wildobst. EOB<br />

46, 110-116; Gebauer J. 2005: Plant species diversity of home gardens in El Obeid, Central Sudan,<br />

JARTS 106, 97-103.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006

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