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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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Garten <strong>und</strong> Landschaft<br />

Auswertung von Bodenanalysen in Haus- <strong>und</strong> Kleingärten als<br />

Beratungsansatz für Düngungsempfehlungen<br />

B. Jäckel, B. Eitel-Bock <strong>und</strong> H. Gräbner<br />

Pflanzenschutzamt Berlin, Mohriner Allee 137, 12347 Berlin<br />

barbara.jaeckel@senstadt.verwalt-berlin.de<br />

Jahrzehntelang war die Untersuchung von Bodenproben ein Bestandteil der Arbeiten im<br />

Pflanzenschutzamt Berlin. Damit liegt umfangreiches Datenmaterial zum Versorgungsgrad<br />

mit Pflanzennährstoffen der unterschiedlichen Flächen in Berlin vor. Im Rahmen von Praktikumsarbeiten<br />

wurde begonnen, das Datenmaterial unter verschiedenen Fragestellungen zu<br />

analysieren. Im vorliegenden Beitrag stand die Hypothese: Hat der veränderte Versorgungsgrad<br />

mit Pflanzennährstoffen in den vergangenen Jahrzehnten Einfluss auf das vermehrte<br />

Auftreten von Schadorganismen in Kleingärten? Nach der Analyse der Beratungsunterlagen<br />

<strong>des</strong> Pflanzenschutzamtes Berlin treten in den vergangenen 15 Jahren zunehmend Pilzkrankheiten<br />

in Privatgärten auf. Dafür stehen eine Reihe von Ursachen.<br />

In den Bewertungen wurden die Datenpakete der Zeiträume 1981,1982 <strong>und</strong> 1983 im Komplex,<br />

die Jahre 1989, 1990 <strong>und</strong> 1991 <strong>und</strong> die Jahre 1999, 2000 <strong>und</strong> 2001 miteinander verglichen.<br />

Jährlich wurden im Pflanzenschutzamt Berlin durchschnittlich 100 Proben aus Kleingärten<br />

untersucht. Zur Analyse wurde die Kalium-, die Phosphor- <strong>und</strong> Humusversorgung herangezogen.<br />

Den Einzelanalysewerten wurden Sollwertgruppen zugeordnet, um den Versorgungsgrad<br />

entsprechend einschätzen zu können.<br />

Die erste Bewertung <strong>des</strong> umfangreichen Datenmaterials zeigt bisher keine Ansätze, dass sich<br />

der Versorgungszustand der Kleingärten in den letzten vier Jahrzehnten wesentlich verändert<br />

hat. Damit kann davon ausgegangen werden, dass der unterschiedliche Versorgungsgrad der<br />

Kleingärten mit Pflanzennährstoffen nicht als Faktor <strong>des</strong> Ursachenkomplexes zum vermehrten<br />

Auftreten von Schadorganismen herangezogen werden kann. Mit der Analyse konnte<br />

nachgewiesen werden, dass die Kleingärten im Berliner Raum mit Phosphor seit Jahrzehnten<br />

total überversorgt sind. In allen Jahren war in über 70% der Proben der Sollwert überschritten.<br />

Die Analyse der Kaliumversorgung zeigt dagegen, dass 50% der Proben unter dem Sollwert<br />

lagen. Mit Humus sind die Gärten ausgeglichen versorgt. Für die Pflanzenschutzberatung ist<br />

es relevant, auf die Unterversorgung mit Kalium hinzuweisen, da Kaliummangel durchaus für<br />

nichtparasitäre Symptome ein ursächlicher Faktor sein kann.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />

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