43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

Gemüsebau/Obstbau „Umweltparameter und Produktqualität“
Verlust der Turgeszenz von Feldsalat als limitierender Faktor der
Nacherntebelichtung
A. Enninghorst und F. Lippert
Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften und Ressourcenschutz
- Gartenbauwissenschaft -, Auf dem Hügel 6, 53121 Bonn
andy.enninghorst@uni-bonn.de
Bisherige Untersuchungen zeigen, dass bei der Nacherntebelichtung von Blattgemüsearten,
wie Feldsalat, der Effekt der Photosynthese und somit der Aufbau von atmungsrelevanten
Kohlenhydraten weiter genutzt werden kann. Hierdurch wird der Pool von Atmungssubstraten
durch die kontinuierliche Neusynthese langsamer aufgebraucht, wodurch die Haltbarkeit
nachhaltig verlängert werden kann. Negativer Effekt einer solchen Belichtung ist der damit
einhergehende Wasserverlust und damit der Verlust von Turgeszenz, wodurch die Vermarktungszeit
verkürzt wird.
Daher wurde eine einfache Methode entwickelt, um die Turgeszenz von Feldsalat zu bestimmen.
Den Aufbau der hierfür entwickelten Messapparatur zeigt Abbildung 1. Das zu messende
Blatt wird auf zwei bewegliche Rollen aufgelegt und mittig von oben mit einem Instron
(Modell 1011) 1 cm unter die waagerechte Position gedrückt. Die dafür erforderliche Kraft
wird gemessen und mit der Turgeszenz des Blattes korreliert.
Nach erfolgreicher Validierung der Methode wurde diese eingesetzt, um die Auswirkungen
von unterschiedlichen Belichtungsintervallen auf den Feldsalat zu untersuchen.
Die Messungen zeigen, dass Feldsalat, welcher über einen Zeitraum von einer Stunde bei
20°C, 60% RH (Shelflife) gelagert wird, stark an Turgeszenz verliert, diese aber innerhalb
von 24 h unter dunklen Lagerbedingungen von 10°C und 100% RH wieder vollständig zurückerlangt.
Auch bei einer Lagerung mit Licht konnte dieser Effekt nachgewiesen werden.
So konnte gezeigt werden, dass sich die Turgeszenz bei einer Belichtung mit 30 mmol PAR /
(m 2 *s) und 10°C, 100% RH binnen 3 Stunden um ¼ verringert, was durch eine anschließende
20-stündige Dunkellagerung rückgängig gemacht werden kann.
Abbildung 1: Aufbau der Messapparatur
BHGL – Tagungsband 24/2006
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