43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des
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Zierpflanzenbau<br />
Agrobacterium tumefaciens-vermittelter Gentransfer bei embryogenen<br />
Suspensionskulturen von Cyclamen persicum Mill.<br />
A. Doil, M. Serek <strong>und</strong> T. Winkelmann<br />
Universität Hannover, Naturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Zierpflanzen- <strong>und</strong><br />
Gehölzwissenschaften, Abteilung Zierpflanzenbau, Herrenhäuser Str. 2, 30419 Hannover<br />
traud.winkelmann@zier.uni-hannover.de<br />
Cyclamen besitzen im deutschen Gartenbau mit einem Produktionsvolumen von 25 Millionen<br />
Stück pro Jahr eine wirtschaftlich wichtige Position. Bereits seit vielen Jahren stellt die Invitro-Kultur<br />
eine erfolgreiche vegetative Vermehrungsmethode für diese Art dar. Die Regeneration<br />
von Pflanzen in vitro über Organogenese oder somatische Embryogenese bildet zudem<br />
die Voraussetzung für die Etablierung effizienter Transformationssysteme.<br />
Das Ziel der Arbeit war die Untersuchung verschiedener Einflussfaktoren auf den Gentransfer<br />
bei Cyclamen persicum Mill. unter Verwendung <strong>des</strong> GUS-Reportergens. Es wurden der Einfluss<br />
verschiedener Agrobacterium-tumefaciens-Stämme, eine unterschiedliche Dauer der<br />
Kokultur (ein, zwei oder drei Tage), verschiedene Medien, der Zeitpunkt <strong>des</strong> Selektionsbeginns<br />
transformierter Zellen sowie die Synchronisation <strong>des</strong> Zellzyklus der zu transformierenden<br />
Zellen untersucht.<br />
Bei allen in dieser Versuchsreihe verwendeten Bakterienstämmen war eine zweitägige Kokultur<br />
am erfolgreichsten. Außerdem konnte festgestellt werden, dass eine Kokultur in flüssigem<br />
Medium besser als auf festem Medium war <strong>und</strong> dass der Zusatz von Hormonen zum Kokulturmedium<br />
nicht zu einer gesteigerten Anzahl an Transformationsereignissen führte.<br />
Bei weiteren Versuchen konnten unterschiedliche Transformationsraten in Abhängigkeit von<br />
dem verwendeten Agrobacterium-tumefaciens-Stamm festgestellt werden. Der verwendete<br />
Stamm EHA105 war virulenter als die Stämme EHA101 <strong>und</strong> LBA4404.<br />
Die Untersuchungen, bei denen der Beginn der Selektion der transformierten Zellen variiert<br />
wurde, zeigten, dass ein Selektionsbeginn drei Wochen nach Beenden der Kokultur zu geringfügig<br />
höheren Transformationsraten führte als eine direkt an die Kokultur anschließende Selektion.<br />
Die wesentlichste Erhöhung der Transformationsrate ließ sich bei Zellen erreichen, die in ihrem<br />
Zellzyklus mit FDU (Fluor<strong>des</strong>oxyuridin) <strong>und</strong> Thymidin synchronisiert worden waren. In<br />
einzelnen Experimenten waren in synchronisierten Kulturen im GUS-Test ermittelte Transformationsraten<br />
von bis zu 57% zu beobachten.<br />
BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006