43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

Gemüsebau
Signalwirkung der Glucosinolat- und Carotinoidzusammensetzung auf die
natürliche bakterielle Besiedlung verschiedener Gemüsearten
H. Janczik 1 , M. Schreiner 1 , A. Krumbein 1 , I. Schonhof 1 ,
S. Huyskens-Keil 2 und S. Ruppel 1
1
Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V.,
Theodor-Echtermeyer-Weg 1, 14979 Großbeeren
2
Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für Gartenbauwissenschaften, Lentzeallee 75,
14195 Berlin
Carotinoide und Glucosinolate gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Sie wirken u. a.
als Antioxidantien und Signalmolekül oder sind als chemische Abwehrstoffe in die natürliche
Schaderreger- und Pathogenabwehr eingebunden. Ziel der Untersuchungen ist es zu klären, in
wieweit die bakterielle Besiedlungshöhe und Diversität in der Phyllosphäre auf die Gehalte
und Muster dieser sekundären Pflanzenstoffe zurückgeführt werden.
Es wurden vier Gemüsearten ausgewählt (Brassica juncea `Red Giant´ , Brassica campestris
´Tatsoi`, Spinacia oleracea L. `Ballet´ und Cichorium endivia ´S.-Wallonie) die sich in ihrem
Gehalt und dem Muster der Glucosinolate und der Carotinoide unterschieden. Zur qualitativen
und quantitativen Glucosinolat- und Carotinoidbestimmung wurde die HPLC angewendet.
Mittels real-time PCR erfolgte die quantitative Bestimmung der Bakterienkeime. Die funktionelle
Diversität der Mikroflora wurde mittels CLPP (community level physiological profiling)
bestimmt.
Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Versuchspflanzen mit einem hohen Anteil an aliphatischen
Glucosinolaten eine geringere bakterielle Besiedlung aufweisen. Auch die bakterielle
Diversität der Mikroflora weist in diese Richtung. Dahingegen wiesen Pflanzen mit einem
hohen Carotinoidanteil eine deutlich stärkere bakterielle Besiedlung und Diversität auf.
BHGL – Tagungsband 24/2006
195