43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des
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Phytomedizin „Kastanienminiermotte“<br />
Ein Vergleich zweier Attract & Kill Methoden zur Bekämpfung der<br />
Rosskastanienminiermotte Cameraria ohridella (Lep., Gracillariidae)<br />
S. Schmolling¹, H. Balder¹, G. Grabenweger¹, H. Hopp¹, B. Jäckel² <strong>und</strong> T. Koch¹<br />
¹Technische Fachhochschule, Luxemburger Str.10, 13353 Berlin<br />
schmolli@tfh-berlin.de<br />
²Pflanzenschutzamt Berlin, Mohriner Allee 137, 12347 Berlin<br />
Im Rahmen <strong>des</strong> Umweltentlastungsprojektes „BerlinCam“* werden verschiedene Möglichkeiten<br />
zur Bekämpfung der Kastanienminiermotten untersucht. Dabei steht die Frage der<br />
praktischen Nutzung <strong>und</strong> Umsetzung für die Stadt Berlin im Mittelpunkt.<br />
Das Ziel dieser Untersuchungen war die Überprüfung der Wirksamkeit unterschiedlicher<br />
Attract and Kill Methoden hinsichtlich einer deutlichen Befallsreduzierung der Kastanienbäume<br />
in Berlin.<br />
LAST CALL: Hierbei handelt es sich um ein amerik. Verfahren bei dem ein Pheromon zur Anlockung<br />
<strong>und</strong> ein Kontaktinsektizid zur Abtötung der männlichen Falter kombiniert werden.<br />
CALANTIS: Das zweite Prüfverfahren wurde in Österreich entwickelt. Dabei werden Weibchenlockstoffe<br />
(Kairomone) als Attract- Komponente <strong>und</strong> spezielle Leimtafeln als Kill-<br />
Komponente verwendet.<br />
Der Versuch fand auf teilweise vom Falllaub gereinigten Flächen statt. Für beide Varianten<br />
<strong>und</strong> die Kontrolle wurden je fünf Standorte über die gesamte Fläche Berlins verteilt. Die erste<br />
Applikation erfolgte im Frühjahr 2005 vor dem Schlupf der Motten, eine zweite Behandlung<br />
nach ca. zehn Wochen. Der Befallsgrad der Blätter wurde in der 28. <strong>und</strong> der 32. Kalenderwoche<br />
visuell bonitiert.<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass die Varianten Calantis <strong>und</strong> Last Call den Befall von Cameraria<br />
ohridella in beiden Generationen im Vergleich zur Kontrolle nicht verringern konnten.<br />
Eine Ursache für die mangelnde Wirkung könnte die geringe Lockfähigkeit der Lockstoffe<br />
zum Flugzeitpunkt der Motten sein. Des Weiteren könnte die Beschaffenheit <strong>des</strong> Leimes auf<br />
den Tafeln eine Rolle gespielt haben. Nur in den ersten Tagen war der Leim der Calantis –<br />
Falle sehr flüssig <strong>und</strong> vermutlich auch fängig. Durch die später verschmutzten Tafeln konnten<br />
möglicherweise keine Motten am Leim kleben bleiben. Auch bei der Last Call- Variante ist<br />
nicht zweifelsfrei geklärt, ob das Kontaktinsektizid in der vorliegenden Formulierung über<br />
längere Zeit hinweg witterungsbeständig bleibt.<br />
*gefördert von der Europäischen Union <strong>und</strong> der<br />
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin<br />
BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006