43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des
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Technik „Produktqualität/Messung <strong>und</strong> Beeinflussung“<br />
Nutzung der RFID-Technologie (Radio Frequenz Identifikation) zur<br />
Qualitätssicherung von Obst <strong>und</strong> Gemüse<br />
K. Butenuth, M. Linke, O. Schlüter <strong>und</strong> M. Geyer<br />
Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V., Max-Eyth-Allee 100, 14469 Potsdam<br />
mlinke@atb-potsdam.de<br />
Zur Gewährleistung der kettenübergreifenden Transparenz entlang der gesamten Produktions<strong>und</strong><br />
Verteilungskette von Obst <strong>und</strong> Gemüse <strong>und</strong> der amtlichen Forderung nach Rückverfolgbarkeit<br />
ist eine gesamtheitliche Datengewinnung <strong>und</strong> Dokumentation unerlässlich. Dazu gehören<br />
bei gartenbaulichen Erzeugnissen, neben Informationen zum Temperatureintrag, Ort<br />
<strong>und</strong> Zeit auch Angaben zum Produkt (Sorte, Herkunft, Vorerntebedingungen, Erntetermin, ...)<br />
<strong>und</strong> <strong>des</strong>sen Aufbereitung <strong>und</strong> Verteilung nach der Ernte.<br />
Für die Überwachung der klimatischen Nacherntebedingungen von Obst <strong>und</strong> Gemüse sind<br />
verschiedene Systeme kommerziell verfügbar, die prinzipiell eine lückenlose Temperaturkontrolle<br />
ermöglichen würden. Sie werden jedoch aus den unterschiedlichsten Gründen (funktionelle<br />
Mängel, aufwändig, teuer, ...) nur sehr zurückhaltend eingesetzt. Zur Produktkennzeichnung<br />
werden verschiedene Codierungen genutzt, die nur eine eingeschränkte Handhabung<br />
erlauben.<br />
Neuartige elektronische Hilfsmittel für die Kontrolle von Prozessabläufen im Nacherntebereich<br />
sind sogenannte Etikettensensoren (auch RFID-Tags oder Smart Active Labels), die<br />
etwa die Abmessungen einer Kreditkarte haben <strong>und</strong> die aufgeklebt auf Verpackungen in<br />
wählbaren Intervallen Temperaturen speichern. Zusätzliche Informationen über das Produkt<br />
<strong>und</strong> den Prozess können unter Verwendung von Schreib-/Lesegeräten auf der Karte abgelegt<br />
werden. Das Ziel der Arbeit besteht einerseits in der Überprüfung <strong>des</strong> Einsatzes der Sensoren<br />
zur Verbesserung der einzelnen Verfahrensweisen entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
<strong>und</strong> andererseits in der Bewertung der daraus ableitbaren Möglichkeiten zur Qualitätssicherung.<br />
Im Rahmen von Versuchsreihen mit Gemüse <strong>und</strong> Obst wurden zunächst Fragestellungen im<br />
Zusammenhang mit der Funktionalität (Zeitverhalten, Übertragbarkeit <strong>und</strong> Wertigkeit der<br />
Ergebnisse) bei wechselnden Umgebungsbedingungen aufgegriffen. Die Grenzen für den Einsatz<br />
der Sensoren werden durch den zu überwachenden Prozess, durch spezifischen Eigenschaften<br />
<strong>des</strong> zu überwachenden Produktes <strong>und</strong> durch ökonomische Erwägungen vorgegeben.<br />
Die innovativen Möglichkeiten für die Qualitätssicherung von hochwertigem Obst <strong>und</strong> Gemüse,<br />
die sich aus der Nutzung der vorgestellten Systeme ergeben, werden auch im Hinblick<br />
auf verbesserte Verbraucherinformationen <strong>und</strong> Angaben zur Rückverfolgbarkeit diskutiert.<br />
BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />
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