43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

Technik
Entwicklung einer kontinuierlich arbeitenden Apfelerntemaschine
U. Wiesner, T. Rocksch, E. Triquart, und U. Schmidt
Fachgebiet Gartenbautechnik, Institut für Gartenbauwissenschaften,
Humboldt-Universität zu Berlin, Lentzeallee 55-57, 14195 Berlin
Mostobstanlagen mit Anbauflächen von ca. 400 ha erfordern bisher für die Ernte einen Aufwand
von bis zu 35.000 Akh mit entsprechend hohen Kosten. Für diskontinuierlich arbeitende
Erntemaschinen werden Leistungen von ca. 200 Bäumen/Mh angegeben.
Im Rahmen eines vom BMWA geförderten Projektes wurde eine kontinuierlich arbeitende
Apfelerntemaschine entwickelt, die als „Zweimaschinensystem“ zuM Einsatz kommt. Die
beiden selbstfahrenden Maschinen sind straßentauglich und mit hydrostatischen Fahrantrieben
ausgestattet. Aufgrund der Einzelradlenkung (mit Hundegang) sind sie sehr wendig. Das
„Zweimaschinensystem“ ermöglicht einen Einsatz in stark wachsenden Beständen mit Baumhöhen
bis 6.5 m. Das Erntegut wird über die Kronen transportiert und auf traktorgezogene
Transportmittel verladen.
Als günstige Rüttelparameter für Äpfel wurden ermittelt:
Frequenz - 8 Hz
Amplitude - 25 mm
Rütteldauer - 2,5 s.
Die hierbei erreichten Aberntungsgrade betrugen 98 bis 99% bei Auffangverlusten von 4 bis
9% (je nach Kronengestaltung). Bei einer Arbeitsgeschwindigkeit von 1 km/h werden ca. 360
Bäume/Mh beerntet. Durch die jährlichen und sortenbedingten Ertragsschwankungen variieren
die Durchsatzleistungen der Erntetechnik hierbei von ca. 5 t/Mh bis 12 t/Mh. Das Maschinenpersonal
mit den Arbeitskräften der Transportstufe 1 beträgt 4 AK, was einer Ernteleistung
von bis zu 300 kg/Akh entspricht.
Bei Rüttelkräften an der Klaue von bis zu 30 kN konnten die Rindenbeschädigungen dank
belastungsmindernder Polsterung auf unter 6% gesenkt werden.
Untersuchungen zur Bodenbelastung ergaben keine signifikante Zunahme der Bodenverdichtung
durch den Maschineneinsatz.
BHGL – Tagungsband 24/2006
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