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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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Gemüsebau/Garten <strong>und</strong> Landschaft „Urbanes Grün“<br />

Vermehrung von Stevia rebaudiana Bertoni für den Anbau unter<br />

mitteleuropäischen Klimabedingungen<br />

C. Lankes <strong>und</strong> S. Spörl<br />

Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften <strong>und</strong> Ressourcenschutz<br />

- Gartenbauwissenschaft -, Auf dem Hügel 6, 53121 Bonn, LankesC@uni-bonn.de<br />

Das Süßkraut Stevia rebaudiana Bertoni weist in Blättern <strong>und</strong> Stängeln hohe Süßstoffgehalte<br />

auf (5 - 10 % Steviosid, 2 - 4 % Rebaudiosid A-E), deren Süßkraft die von Saccharose um das<br />

50- bis 300-fache übertrifft. Diese natürlichen Süßstoffe sind nicht-kalorisch <strong>und</strong> wirken<br />

Blutzucker senkend. Damit stellen sie eine interessante Alternative zu Rüben- oder Rohrzucker<br />

dar <strong>und</strong> eignen sich für zahlreiche diätetische Verwendungszwecke. Auch unter mitteleuropäischen<br />

Klimabedingungen ist diese Wärme liebende Kurztagspflanze anbauwürdig (Pude<br />

et al., 2005). Allerdings ist die nutzbare Vegetationszeit im Freiland auf den Zeitraum zwischen<br />

Mitte Mai <strong>und</strong> Anfang Oktober begrenzt. Wegen fehlender Winterhärte muss S. rebaudiana<br />

je<strong>des</strong> Jahr neu gepflanzt werden. Dabei ist die Jungpflanzenqualität von entscheidender<br />

Bedeutung für den Krautertrag.<br />

Zur Optimierung der Verfügbarkeit <strong>und</strong> Qualität der Mitte Mai für die Freilandpflanzung benötigten<br />

Jungpflanzen, wurden daher Untersuchungen zur Vermehrbarkeit über krautige<br />

Stecklinge <strong>und</strong> in vitro Kulturverfahren durchgeführt.<br />

Bei Vermehrung über krautige Stecklinge in den Wintermonaten mussten die Pflanzen wegen<br />

ihrer Kurztagseigenschaften min<strong>des</strong>tens drei Wochen vor der Stecklingsgewinnung <strong>und</strong> während<br />

der gesamten Anzuchtphase unter Langtagsbedingungen gehalten werden. Die Stecklingsausbeute<br />

war hoch: in vier Ansätzen konnten aus 20 Mutterpflanzen 1500 Versuchspflanzen<br />

gewonnen werden. Bei Verwendung von Jiffy pots wurde die angestrebte Pflanzgutqualität<br />

erreicht.<br />

Die Entwicklung eines geeigneten in vitro Kulturverfahrens ist noch nicht abgeschlossen.<br />

Bisher wurden Fragen zur Mutterpflanzenvorbereitung <strong>und</strong> in vitro Etablierung geklärt. In der<br />

Vermehrungsphase weisen die Sprosse allerdings noch physiologische Störungen, wie Rotfärbung<br />

bzw. Verbräunung, Kallusbildung <strong>und</strong> Vitrifizierung, auf. Möglichkeiten zur Reduktion<br />

dieser Störungen durch Variationen der Kohlenhydratquelle im Nährmedium sowie der<br />

Lichtqualität werden aktuell untersucht.<br />

Literatur:<br />

Pude, R., Michaela Schmitz-Eiberger and G. Noga, 2005: Development, Yield and selected contents<br />

of Stevia rebaudiana L., Z.Arzn.Gew.Pfl., 10:37-43<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006

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