43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des
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Phytomedizin<br />
Erkennung <strong>und</strong> Differenzierung von Stressfaktoren mittels abbildender<br />
PAM Fluoreszenz<br />
J. Kuckenberg, I. Tartachnyk, M. Schmitz-Eiberger <strong>und</strong> G. Noga<br />
Universität Bonn, Institut für Nutzpflanzenwissenschaften <strong>und</strong> Ressourcenschutz<br />
-Gartenbauwissenschaft-, Auf dem Hügel 6, 53121 Bonn<br />
Kuckenberg@uni-bonn.de<br />
Im teilschlagspezifischen Pflanzenschutz werden Pflanzenbehandlungen lokal nur dort durchgeführt,<br />
wo es unbedingt notwendig ist. Zur Beurteilung der Pflanzenges<strong>und</strong>heit sind Technologien<br />
zur schnellen <strong>und</strong> nicht-<strong>des</strong>truktiven Bestimmung erforderlich. Die puls-amplitudenmodulierte<br />
(PAM) Chlorophyllfluoreszenz ist ein sehr gut geeignetes Verfahren zur Erkennung<br />
von räumlichen Unterschieden in der photosynthetischen Effizienz von Pflanzen.<br />
Es wurde daher mit dem räumlich auflösenden Imaging-PAM Chlorophyllfluorometer (Heinz<br />
Walz, Effeltrich, Germany) die Fluoreszenzcharakteristik (Fo, Fm) von dunkeladaptierten<br />
Winterweizenblättern nach Einwirkung verschiedener abiotischer <strong>und</strong> biotischer Stressfaktoren<br />
(N-Mangel, Echter Mehltau, Braunrost) erfasst. Zusätzlich wurde die PAR-<br />
Absorption (Abs.) nach der Formel 1-R/NIR ermittelt.<br />
Sowohl N-Mangel als auch Pathogenbefall hatten bei Winterweizen eine Veränderung dieser<br />
Parameter zur Folge. Die maximale Fluoreszenz <strong>und</strong> der Absorptionsindex sowie die errechneten<br />
Parameter Fm-Fo, Fv/Fo, Fv/Fm <strong>und</strong> Abs./Fo wiesen eine deutliche Verringerung gegenüber<br />
der Kontrolle auf. Die Gr<strong>und</strong>fluoreszenz <strong>und</strong> das Verhältnis zwischen dem Absorptionsindex<br />
<strong>und</strong> der maximalen Fluoreszenz waren hingegen erhöht.<br />
Pathogenbefallene Blätter zeigten darüber hinaus eine deutlich erhöhte Variabilität von Fo,<br />
Fm, Abs., Abs./Fo <strong>und</strong> Abs./Fm, was durch die Berechnung der Standardabweichung nachgewiesen<br />
wurde.<br />
Am stärksten erhöht war diese Variabilität für den Absorptionsindex. Nach Inokulation mit<br />
Braunrost bzw. Mehltau wiesen die Blätter für diesen Parameter eine 8- bzw. 14 -fach höhere<br />
Standardabweichung im Vergleich zur Kontrolle auf. Somit könnte die Variabilität der räumlichen<br />
Verteilung der Fluoreszenzsignale <strong>und</strong>/oder <strong>des</strong> Absorptionsindex für eine Unterscheidung<br />
zwischen N-Mangel <strong>und</strong> Pathogenbefall herangezogen werden. Weitere Untersuchungen<br />
sollen nun klären, inwieweit eine Erkennung eines präsymptomalen Pathogenbefalls <strong>und</strong> eine<br />
Differenzierung weiterer Stressfaktoren möglich ist.<br />
BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006