43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des
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Zierpflanzenbau „Zierpflanzenbauliche relevante Aspekte der Morphologie <strong>und</strong> Physiologie“<br />
Einfluss der N-Ernährung von Pelargonienstecklingen zur Vermehrung auf<br />
52<br />
N-Absorption, Bewurzelung <strong>und</strong> weiteres Wachstum der Jungpflanzen<br />
S. Zerche <strong>und</strong> R. Kadner<br />
Institut für Gemüse- <strong>und</strong> Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V.,<br />
Kühnhäuser Straße 101, D-99189 Erfurt-Kühnhausen<br />
Zerche@erfurt.igzev.de<br />
Mangelnde N-Ernährung der Stecklinge kann die Adventivwurzelbildung limitieren, <strong>und</strong> die<br />
Vitalität der Jungpflanzen beeinträchtigen. Auch nach optimaler N-Düngung der Mutterpflanzen<br />
kann ein erhöhter N-Bedarf die Bewurzelung selbst <strong>und</strong> die nachfolgende Jungpflanzenentwicklung<br />
der Pelargonien begrenzen. In der Praxis erfolgt daher eine Substratbevorratung<br />
<strong>und</strong>/oder eine Düngung mit dem Gießwasser nach der Wurzelinduktion. Unter welchen Vorrausetzungen<br />
akuter N-Bedarf von Pelargonienstecklingen auch durch Blattapplikation im<br />
Sprühnebel effizient gedeckt werden kann, ist in der Praxis häufig unklar. Zur Optimierung<br />
der Stickstoffernährung der Pelargonienjungpflanzen wurde Klasmann-Stecklingserde unterschiedlich<br />
aufgedüngt (0; praxisüblich 0,5 bzw. 1kg MND*m -3 ). Zusätzlich wurde im Sprühnebel<br />
ab Tag 10 der Bewurzelung a) Azolon-Fluid (langsam wirkender N-Dünger), b) Harnstoff<br />
(schnell wirkend) oder c) Ammoniumnitrat (AMN) als Gießdüngung appliziert. Die<br />
Düngewirkung wurde anhand der N-Absorption, der Adventivwurzelbildung <strong>und</strong> der Qualität<br />
der Fertigware zu vier Vermehrungszeiträumen bei natürlichem Lichtangebot im November,<br />
Dezember, Januar <strong>und</strong> Februar beurteilt.<br />
In der N-Aufnahme der Jungpflanzen war Harnstoff, dem Azolon-Fluid <strong>und</strong> Ammoniumnitrat<br />
überlegen. Jedoch ist eine Harnstoffapplikation aufgr<strong>und</strong> der auftretenden Blattrandnekrosen<br />
nicht zu empfehlen. Eine Substratbevorratung <strong>und</strong>/oder N-Blattdüngung zur Bewurzelung<br />
erhöhten die N-Absorption der Fertigware nur, wenn steigende Einstrahlung (96...206 µmol<br />
m -2 s -1 PAR) bei erhöhtem Wachstum im Januar <strong>und</strong> Februar auch einen N-Bedarf erzeugte.<br />
Auf die Bewurzelung wirkte sich praxisübliche Aufdüngung der Stecklingserde erst ab Januar<br />
positiv aus, wobei sich auch ein günstiger Effekt von Azolon <strong>und</strong> Harnstoff andeutete. Die<br />
AMN-Gießdüngung wirkte in 3 von 4 Vermehrungsperioden positiv auf die Wurzelanzahl.<br />
Sproßmasse, -durchmesser <strong>und</strong> Blattanzahl der Fertigware stiegen mit erhöhter Einstrahlung<br />
im Vermehrungzeitraum <strong>und</strong> waren im praxisüblichen Substrat knapp überlegen. Eine Zusatzdüngung<br />
zur Bewurzelung ist somit nur bei steigender Einstrahlung sinnvoll, wenn das<br />
Jungpflanzenwachstum nicht mehr vom Licht- sondern vom Stickstoffangebot limitiert wird.<br />
BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006