43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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Zierpflanzenbau
Auxine und Wurzelbildung an mikrovermehrten Sprossen
B. Hauser
Technische Universität München, Wissenschaftszentrum Weihenstephan
Lehrstuhl für Zierpflanzenbau, 85350 Freising
bernhard.hauser@wzw.tum.de
Die Bewurzelung von Sprossen in vitro stellt oft eine kritische Phase im Vermehrungsverfahren
dar. Einflussfaktoren sind Art und Konzentration der Auxingabe. Zusätzlich ist jedoch
auch der Zeitpunkt und die Dauer der Auxinbehandlung entscheidend, da die fördernde Wirkung
der Auxine nur bei der Induktion der Wurzel, aber nicht beim Längenwachstum der
Wurzel besteht.
Im Mittelpunkt der Untersuchungen stand daher die Verbesserung der Bewurzelung von Mikrosprossen
bei Rosen und weiteren in vitro vermehrten Zierpflanzen. Dabei wurde die Steuerung
der Wurzelbildung durch Zeitpunkt bzw. Dauer der Auxingabe im Nährmedium untersucht.
Durch die Begrenzung der Auxingabe auf die Anfangsphase des Bewurzelungsvorgangs
konnte eine stärkere Wurzelentwicklung bei Rosen, Kalanchoe und Torenia erreicht werden.
Dabei wird auch ein Zusammenhang mit dem benutzten Auxin deutlich: Synthetische Auxine
(Naphthylessigsäure, NAA) führen bei zu langer Einwirkdauer zu einer Hemmung der Bewurzelung,
bei natürlichen Auxinen (Indolessigsäure, IAA) wirkt der Abbau durch die Pflanze
bzw. die Zerstörung unter Lichteinfluss diesem Effekt entgegen. Die beschriebenen Wirkungen
erklären, dass eine zu lang andauernde Bewurzelungsphase auf auxinhaltigen Medien
oft zu schlechten Ergebnissen führt.
Bei Rosa ’Kardinal’ wurden die Auxine NAA, IAA und IBA (Indolbuttersäure) geprüft. Die
Verwendung von NAA führt zu einer höheren Anzahl an Wurzeln, während das Längenwachstum
der Wurzeln abgeschwächt wird. Eine nur einwöchige Behandlung mit Auxin und
anschließende Weiterkultur auf hormonfreiem Medium führt zu stärkerem Wurzelwachstum
als eine sechswöchige Kulturdauer auf auxinhaltigem Medium.
BHGL – Tagungsband 24/2006