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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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174<br />

Obstbau<br />

Verstärkte Anthocyanproduktion als visueller Selektionsmarker bei der<br />

Transformation von Apfel (Malus domestica Borkh.)<br />

H. Li 1 , T.C. Fischer 2 , G. Forkmann 2 , H. Flachowsky 3 , V. Hanke 3 <strong>und</strong> I. Szankowski 1<br />

1<br />

Institut für Biologische Produktionssysteme, Fachgebiet Produktqualität – Obstbau,<br />

Universität Hannover, Herrenhäuser Str. 2, 30419 Hannover,<br />

Iris.Szankowski@obst.uni-hannover.de<br />

2<br />

Lehrstuhl für Zierpflanzenbau <strong>und</strong> Gartenbauliche Pflanzenzüchtung, TU München<br />

3 B<strong>und</strong>esanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen, Institut für Obstzüchtung, Dresden<br />

Die konventionelle Apfelzüchtung ist aufgr<strong>und</strong> der langen juvenilen Phase <strong>des</strong> Apfels <strong>und</strong><br />

dem hohen Grad an Heterozygotie extrem langwierig. Gentechnische Methoden ermöglichen<br />

hier, innerhalb kurzer Zeit Schlüsseleigenschaften bereits etablierter, marktrelevanter Sorten<br />

zu modifizieren. Bei dem Transfer von Genen werden zusätzlich Markergene eingesetzt, um<br />

die wenigen Zellen eines Gewebes, die die fremde DNA aufgenommen haben, zu selektieren.<br />

Bisher wurden hier Herbizid- <strong>und</strong> Antibiotikaresistenzgene verwendet, deren Einsatz aber<br />

kritisch diskutiert wird <strong>und</strong> zukünftig eingeschränkt werden muss (EU-Freisetzungs-<br />

Richtlinie 2001/18/EG). Da theoretisch ein visueller Marker zur Unterscheidung transgener<br />

<strong>und</strong> nicht-transgener Zellen ausreichend ist, sollte getestet werden, inwieweit eine Verstärkung<br />

der Anthocyansynthese in transgenen Zellen zur Selektion eingesetzt werden kann. Für<br />

die Synthese von Anthocyanen sind insgesamt zwei Gruppen von Genen verantwortlich. Die<br />

erste Gruppe beinhaltet die Strukturgene. Diese Gene kodieren für Enzyme, die direkt in die<br />

biochemischen Reaktionen der Anthocyansynthese involviert sind. Zur zweiten Gruppe gehören<br />

die regulatorischen Gene. Diese sind den Strukturgenen zeitlich vorgeschaltet. Die Produkte<br />

dieser Gene regulieren die Expression der Strukturgene <strong>und</strong> kontrollieren somit die zeitliche<br />

<strong>und</strong> räumliche Akkumulation von Pigmenten. Im Rahmen der Arbeit sollte getestet werden,<br />

inwieweit die Überexpression eines regulatorischen Gens in Apfel zu einer verstärkten<br />

Pigmentierung transformierter Zellen führt <strong>und</strong> damit als visueller Marker geeignet ist. Dazu<br />

wurde die Apfelsorte `Holsteiner Cox` mittels Agrobacterium tumefaciens transformiert. Die<br />

kodierende Sequenz <strong>des</strong> Gens wurde in den binären Vektor pBI121 kloniert, der weiterhin<br />

innerhalb der T-DNA das nptII-Gen besitzt. Dadurch war es möglich, transgene Pflanzen auf<br />

der Basis der Kanamycinselektion zu erzeugen, um an diesen die Funktion <strong>des</strong> regulatorischen<br />

Gens an Apfel zu testen.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006

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