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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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Gemüsebau/Obstbau „Umweltparameter <strong>und</strong> Produktqualität“<br />

Entwicklung von Bewertungskriterien der Innenbrandanfälligkeit bei<br />

Kopfsalatgenotypen<br />

A. Ulbrich, M. Holtschulze <strong>und</strong> G. Noga<br />

Institut für Nutzpflanzenwissenschaft <strong>und</strong> Ressourcenschutz -Gartenbauwissenschaft-<br />

Auf dem Hügel 6, 53121 Bonn; ulbricha@uni-bonn.de<br />

Innenbrand ist die bedeutendste nichtparasitäre Erkrankung bei Kopfsalat, die Nekrosen an<br />

den Blatträndern hervorruft. Als Ursache gilt ein lokaler, physiologisch bedingter Calciummangel<br />

in schwach transpirierenden Blattbereichen. Die Folge ist ein Qualitätsverlust, der bis<br />

hin zu Totalausfällen einzelner Anbausätze führen kann. An der Entstehung von Innenbrand<br />

unter Freilandbedingungen sind zahlreiche Faktoren beteiligt, so z.B. hohe Temperaturen einhergehend<br />

mit niedriger rel. Luftfeuchte, eine zu hohe N-Versorgung oder der Anbau anfälliger<br />

Sorten. Das genaue Zusammenwirken der an der Innenbrandentstehung beteiligten Faktoren<br />

ist jedoch bislang nicht hinreichend bekannt. Aufgr<strong>und</strong> <strong>des</strong> jahreszeitlich bedingten, unregelmäßig<br />

stark auftretenden Innenbrandbefalls werden Versuchsansätze zur Überprüfung<br />

der Sortenanfälligkeit erschwert, da die Symptome im Freiland nicht sicher induziert werden<br />

können.<br />

Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war es, anhand einer standardisierten Prüfmethode unter<br />

kontrollierten Bedingungen Innenbrandsymptome reproduzierbar zu erzeugen, um neun verschiedene<br />

Salatgenotypen hinsichtlich ihrer Innenbrandanfälligkeit zu bewerten. Dies stellte<br />

die Gr<strong>und</strong>lage dar, um neben visuell zu erfassenden Parametern weitere Bewertungskriterien,<br />

wie z.B. Quantität <strong>und</strong> Qualität <strong>des</strong> Wurzeldruckexsudates, als Maß für eine genotypisch bedingte<br />

Innenbrandanfälligkeit heranziehen zu können.<br />

Salatpflanzen unter kontrollierten Prüfbedingungen (erhöhtes Wassersättigungsdefizit der<br />

Luft (WSD) über 24 h) zeigten in Abhängigkeit <strong>des</strong> Genotyps ein verstärktes Auftreten von<br />

Innenbrand. Durch eine tageszeitliche Absenkung <strong>des</strong> WSD ließ sich der prozentuale Anteil<br />

von Pflanzen mit Innenbrandsymptomen bei allen Genotypen vermindern.<br />

Ferner zeigten die neun verschiedenen Salatgenotypen auch Unterschiede in Quantität <strong>und</strong><br />

Qualität <strong>des</strong> im Tagesverlauf gewonnenen Wurzeldruckexsudates. Während der Lichtphase<br />

waren generell geringere Wurzeldruckexsudatmengen nachzuweisen als in der Dunkelphase.<br />

Unterschiede in der Mineralstoffzusammensetzung <strong>des</strong> Exsudates waren abhängig vom Genotyp,<br />

während eine Absenkung <strong>des</strong> WSD insbesondere die Ca-Konzentration nur in der Dunkelphase<br />

beeinflusste.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006

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