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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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146<br />

Technik<br />

Auswirkungen von Bewässerung <strong>und</strong> Substratzusammensetzung auf den<br />

Sauerstoff- <strong>und</strong> Kohlendioxidgehalt im Wurzelraum<br />

T. Rocksch 1 , N. Gruda 2 <strong>und</strong> U. Schmidt 1<br />

1<br />

Fachgebiet Gartenbautechnik, Institut für Gartenbauwissenschaften,<br />

Humboldt-Universität zu Berlin, Lentzeallee 55-57, 14195 Berlin<br />

2<br />

Fachgebiet Gärtnerische Pflanzensysteme, AG Gemüsebau, Institut für<br />

Gartenbauwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin, Lentzeallee 75, 14195 Berlin<br />

Die Sauerstoff- <strong>und</strong> Kohlendioxidgehalte im Boden beeinflussen den Stoffwechsel der Pflanzen.<br />

Insbesondere durch Sauerstoffmangel, hervorgerufen z.B. durch kurzzeitige Überflutungen,<br />

werden eine Reihe pflanzenphysiologischer Prozesse aktiviert, die das Wachstum beeinträchtigen<br />

können. Auch sehr hohe CO2-Konzentrationen können die Pflanzenentwicklung<br />

schädigen <strong>und</strong> zu Blattnekrosen oder zum Absterben der Wurzelspitzen führen. Bisherige<br />

Untersuchungen beschränken sich meist auf punktuelle Messungen eines Parameters, so dass<br />

es wenige Aussagen über Veränderungen im O2/CO2-Gleichgewicht <strong>des</strong> Wurzelraumes in<br />

Abhängigkeit vom Feuchtegehalt <strong>und</strong> der Substratzusammensetzung gibt. Mit Hilfe verschiedener<br />

Messsysteme wurden die kurz- <strong>und</strong> mittelfristigen Veränderungen der Sauerstoff- <strong>und</strong><br />

Kohlendioxidkonzentrationen im Wurzelbereich nach Bewässerung in Abhängigkeit von der<br />

Substratzusammensetzung ermittelt. Während Sauerstoff direkt im Substrat mit einem neuentwickelten<br />

Sensor (Messprinzip – optische Erfassung der Lumineszens von Sauerstoffmolekülen)<br />

gemessen wurde, erfolgte die Aufnahme der CO2-Konzentrationen außerhalb <strong>des</strong><br />

Wurzelraumes mit Hilfe eines IR-Sensors. Zusätzlich wurden punktuelle Messungen der O2-,<br />

CO2-, CO- <strong>und</strong> H2S-Gehalte durchgeführt. Nach praxisüblicher Bewässerung mit 10% Überschuss<br />

sank der Sauerstoffgehalt innerhalb kürzester Zeit auf Werte unter 5% Luftsättigung<br />

<strong>und</strong> erreichte erst nach 24 – 48 St<strong>und</strong>en wieder die Ausgangswerte. In Perlit war eine schnellere<br />

Sauerstoffnachlieferung als in Standardkultursubstraten festzustellen. Die CO2-<br />

Konzentrationen wurden stärker von den Temperaturen <strong>und</strong> der Substratzusammensetzung<br />

beeinflusst. Die Bewässerung bewirkte nur eine kurzzeitige Erhöhung der CO2-<br />

Konzentrationen im Wurzelraum, nach wenigen St<strong>und</strong>en wurden bereits wieder die Ausgangswerte<br />

erreicht. Die gewonnenen Aussagen können beispielsweise für Bewässerungsempfehlungen<br />

genutzt werden, lassen sich aber auch als Stressindikator für Kontroll- <strong>und</strong> Regelmechanismen<br />

im Gewächshaus einsetzen.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006

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