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43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des

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222<br />

Zierpflanzenbau<br />

Histologische Aspekte der somatischen Embryogenese bei Pelargonium ×<br />

hortorum <strong>und</strong> Pelargonium × domesticum − eine kritische Analyse<br />

K.-T. Hänsch<br />

Institut für Gemüse- <strong>und</strong> Zierpflanzenbau Großbeeren/Erfurt e.V.<br />

Kühnhäuser Str. 101, 99189 Erfurt-Kühnhausen<br />

haensch@erfurt.igzev.de<br />

Somatische Embryogenese bietet das Potential effektivere Vermehrungstechniken zu schaffen.<br />

Somatische Embryonen sind neue Individuen, die sich zu bipolaren Strukturen entwi-<br />

ckeln. In Publikationen zur somatischen Embryogenese bei Pelargonium × hortorum <strong>und</strong> P. ×<br />

domesticum gezeigte Regenerate wurden dem Habitus nach in der Regel als somatische Embryonen<br />

klassifiziert. Deren höher entwickelte Stadien sind jedoch ohne deutlichen Wurzelpol.<br />

Die Verwendung von Begriffen wie „embryoähnliche Strukturen“ verdeutlicht die Unsicherheit<br />

ihrer Klassifizierung. Bisherige histologische Untersuchungen sind nicht überzeugend, da<br />

weiter entwickelte Strukturen nicht deutlich vom mütterlichen Explantat abgegrenzt sind oder<br />

ihre Bipolarität nicht nachgewiesen wurde. Einzige Ausnahme stellt der Nachweis der Bipola-<br />

rität für Regenerate an Blattstielsegmenten der Sorte ’Madame Layal’ (P. × domesticum) auf<br />

einem Medium mit 2,4-D in Kombination mit BAP dar.<br />

Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es <strong>des</strong>halb, die Natur embryoähnlicher Regenerate in<br />

verschiedenen repräsentativen Regenerationsprotokollen zur Erzeugung somatischer Embryo-<br />

nen bei P. × hortorum <strong>und</strong> P. × domesticum histologisch zu untersuchen.<br />

Im Ergebnis können die Strukturen, die an Hypokotylen von P. × hortorum auf GCM-<br />

Medium mit IES <strong>und</strong> BAP regenerieren, wie auch solche, die an Blattstielsegmenten von P.<br />

× hortorum <strong>und</strong> P. × domesticum unter dem Einfluß von Thidiazuron gebildet werden, nicht<br />

als somatische Embryonen klassifiziert werden, hauptsächlich weil sie nicht bipolar sind<br />

(Hänsch, K.T. (2004a): Plant Cell Rep. 22:376-381; Hänsch, K.T. (2004b): Plant Cell Rep<br />

23:211-217). Für die, auf Medien mit 2,4-D in Kombination mit BAP an Blattstielsegmenten<br />

von ’Madame Layal’ (P. × domesticum) regenerierenden Strukturen kann jedoch bestätigt<br />

werden, dass es sich um somatische Embryonen handelt, da die Entwicklung über ein Globu-<br />

larstadium zu bipolaren Strukturen führt. Aus den Ergebnissen wird geschlussfolgert, dass ein<br />

großer Teil der bisher veröffentlichten Protokolle zur somatischen Embryogenese von Pelargonien<br />

nur zu äußerlich embryoähnlichen Strukturen führt. Somit sind die gegenwärtigen<br />

Möglichkeiten, Pelargonien über somatische Embryogenese zu vermehren, noch sehr gering.<br />

Ein prinzipielles Potential hierfür konnte jedoch bestätigt werden.<br />

BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006

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