43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des
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Gemüsebau<br />
Optimierung der Saatgutqualität im ökologischen Arznei- <strong>und</strong><br />
Gewürzpflanzenanbau<br />
H. Blum 1 , G. Fausten 1 , M. Jahn 2 , E. Nega 2 , U. Gärber 2 <strong>und</strong> I. Aedtner 3<br />
1<br />
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, Gruppe Gartenbau im KoGa<br />
Ahrweiler, Walporzheimer Str. 48, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler<br />
2<br />
Biologische B<strong>und</strong>esanstalt, Institut für integrierten Pflanzenschutz <strong>und</strong> Institut für<br />
Pflanzenschutz im Gartenbau, Stahnsdorfer Damm 81, 14532 Kleinmachnow<br />
3 Pharmasaat GmbH, Straße am Westbahnhof, 06556 Artern<br />
Wie im Gartenbau stellt auch im Bereich der Arznei- <strong>und</strong> Gewürzpflanzen das Saatgut einen<br />
wichtigen Produktionfaktor dar. Trotz intensiver Bemühungen einiger Saatzuchtfirmen treten<br />
immer wieder Probleme bei entscheidenden Qualitätsparametern auf (z. B. Keimfähigkeit,<br />
Triebkraft <strong>und</strong> Saatgutges<strong>und</strong>heit). Ähnlich der Situation bei anderen Nischenkulturen liegen<br />
in vielen Bereichen kaum Forschungsergebnisse vor. Dies betrifft auch die speziellen Wirt-<br />
Pathogen-Beziehungen <strong>und</strong> deren methodischen Nachweis. Erfahrungen, inwieweit die Saatgutqualität<br />
durch Saatgutbehandlungen verbessert werden kann, sind nur in wenigen Ausnahmefällen<br />
verfügbar.<br />
Ziel <strong>des</strong> Projektes (04/2004 bis 12/2006) ist es, durch praxisrelevante Behandlungsstrategien<br />
die Saatgutqualität im Arznei- <strong>und</strong> Gewürzpflanzenbereich zu verbessern. Das Vorhaben konzentriert<br />
sich dabei auf die drei Teilbereiche: Saatgutbehandlung, Ernte- <strong>und</strong> Aufbereitungstechnik<br />
<strong>und</strong> pflanzenbauliche Maßnahmen (Erntezeitpunkt). Zudem werden Gr<strong>und</strong>lageninformationen<br />
zu relevanten Schaderregern erarbeitet.<br />
Der Einfluss von Saatgutbehandlungen auf die Keimfähigkeit, die Triebkraft <strong>und</strong> das Schaderregerpotential<br />
am Saatgut wird vorwiegend an Arten der Umbelliferae untersucht. Inwieweit<br />
eine Primärinfektion der Feldbestände durch die Saatgutbehandlung verhindert werden kann,<br />
wird in Labor-, Modell- <strong>und</strong> Feldversuchen geprüft. Erste Ergebnisse belegen eine positive<br />
Wirkung der Heißwasserbehandlung <strong>des</strong> Saatgutes. Eine deutliche Reduktion von Alternaria<br />
radicina an Dill <strong>und</strong> Petersilie, Septoria petroselini an Petersilie <strong>und</strong> Mycocentrospora acerina<br />
an Kümmel wurde nachgewiesen. Der Anteil bakterieller Erreger konnte am Saatgut von<br />
Koriander durch die Heißwasser- <strong>und</strong> die Elektronenbehandlung deutlich reduziert werden.<br />
Die Anwendung mehrerer Pflanzenstärkungsmittel am Saatgut führte an Dill <strong>und</strong> Petersilie in<br />
den bisherigen Versuchen nicht zu einer Verbesserung <strong>des</strong> Feldaufgangs.<br />
BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />
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