43. Gartenbauwissenschaftliche Tagung - (DGG) und des
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Obstbau „Züchtung <strong>und</strong> Gentechnik“<br />
Veränderungen in Catechinbiosynthese <strong>und</strong> Resistenz gegen<br />
Botrytis cinerea während der phänologischen Entwicklungen der Erdbeere<br />
I. Puhl, A. Varga, D. Treutter<br />
Fachgebiet für Obstbau, Wissenschaftszentrum Weihenstephan für Ernährung, Landnutzung<br />
<strong>und</strong> Umwelt, Technische Universität München, Alte Akademie 16, 85350 Freising<br />
ivasmrdelj@gmx.de<br />
Ziel dieser Untersuchung ist, zu zeigen, wie die Resistenz der Erdbeere gegen Botrytis cinerea<br />
<strong>und</strong> die Catechinbiosynthese abhängig vom Entwicklungsstadium verlaufen. Die Unterschiede<br />
im Procyanidingehalt zwischen verschiedenen Entwicklungsstadien der Erdbeere gelten<br />
als mögliche Ursache für das Phänomen „Stadienresistenz“(Scherer et al.1982). Diese<br />
Stadienresistenz ist in jungen, grünen Früchten am stärksten ausgeprägt <strong>und</strong> nimmt mit zunehmender<br />
Entwicklung bis zur völlige Reife kontinuierlich ab. Hierbei liegt das besondere<br />
Interesse auf dem Verlauf <strong>des</strong> Gehalts an Catechin als monomerem Baustein der Procyanidine.<br />
Die Erdbeeren wurden mit dem Wachstumsregulator Prohexadion-Ca behandelt, der in der<br />
Lage ist, den Phenolstoffwechsel zu beeinflussen (Römmelt et al. 2003). Durch diese Modifikation<br />
wurde der Catechingehalt verändert. Somit kann die Beteiligung von Catechin an der<br />
Resistenz der Erdbeere gegen Botrytis cinerea besser beurteilt werden.<br />
Die reifeabhängige Abnahme der Flavanol-Konzentration konnte am Beispiel <strong>des</strong> Catechins<br />
bei allen untersuchten Sorten bestätigt werden. Die gemessenen Catechin-Konzentrationen<br />
lassen allerdings keinen direkten Zusammenhang mit dem Botrytisbefall erkennen. Es konnte<br />
festgestellt werden, dass die Flavonoidbiosynthese <strong>und</strong> speziell auch die <strong>des</strong> Catechins in den<br />
jungen, sich gerade wölbenden Blütenböden noch nicht aktiviert ist. Diese Interpretation wird<br />
unterstützt durch das Experiment der Prohexadion-Ca-Behandlung. Bei aktiver Flavonoidbiosynthese<br />
hätte die Applikation von Prohexdion-Ca einen Stau auf der Stufe <strong>des</strong> Flavanons<br />
Eriodictyol 7-glucosid bzw. eine Umleitung <strong>des</strong> Metabolismus mit folgender Akkumulation<br />
von Luteoliflavan auslösen müssen. Die Strategie, Resistenz der Erdbeere gegen Botrytis cinerea<br />
durch Erhöhung der Catechin-Konzentration in reifen Früchten zu erreichen (auf dem<br />
Weg der Züchtung, Gentechnik oder Kulturmaßnahmen), erscheint also wenig erfolgversprechend.<br />
In dieser Hinsicht zielführend wäre vermutlich, jungen Blüten/Früchten die Biosynthese<br />
von Catechin „beizubringen“.<br />
BHGL – <strong>Tagung</strong>sband 24/2006<br />
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